Altersvorsorge für Freelancer: Wie man schwankende Einkommen in den Griff bekommt

Freelancer und Selbstständige sind im Vergleich zu Angestellten strukturell benachteiligt: ohne Arbeitgeberzuschuss, ohne automatische Einbindung in die gesetzliche Rentenversicherung und häufig ohne langfristige Planung. Ihre größte Herausforderung: Einkommensschwankungen, die eine systematische Altersvorsorge erschweren.

Natürlich gibt es Ausnahmen: Handwerker, bestimmte Pflegeberufe oder auch Lehrkräfte unterliegen in vielen Fällen einer Versicherungspflicht in der Deutschen Rentenversicherung. Und über die Künstlersozialkasse (KSK) sind selbständige Künstler und Publizisten ebenfalls pflichtversichert, und das mit einem Anteil, den die KSK übernimmt. Doch die Mehrheit der Selbstständigen muss ihre Altersvorsorge komplett eigenständig organisieren und trägt damit das volle Risiko, zu spät oder zu wenig vorzusorgen.

Für Vermittler und Versicherungsmakler eröffnet sich damit ein Beratungsfeld mit enormem Potenzial: Wer die Lebensrealität dieser Zielgruppe versteht und flexible Konzepte anbieten kann, hebt sich deutlich vom Wettbewerb ab. Entscheidend ist, Vorsorge nicht als starre Verpflichtung, sondern als anpassungsfähige Strategie zu vermitteln und so die Kundin oder den Kunden Schritt für Schritt in eine planbare Altersabsicherung zu begleiten.

Flexibilität als Schlüssel zum Erfolg

Im Zentrum moderner Altersvorsorge für Selbstständige steht ein Gedanke: Planung benötigt Spielräume. Wer auf eigene Rechnung arbeitet, lebt selten nach festen Mustern: Einnahmen schwanken, Aufträge verzögern sich, Kundinnen und Kunden zahlen mal schneller, mal später. Eine starre Sparrate passt da nicht ins Konzept. Für Vermittlerinnen und Vermittler eröffnet sich hier ein spannendes Beratungsfeld: Flexibilität wird zum Verkaufsargument.

Die fondsgebundenen Rentenlösungen der WWK greifen diesen Bedarf gezielt auf. Sie bieten Strukturen, die sich dynamisch an die wirtschaftliche Situation der Kundin oder des Kunden anpassen lassen, ohne dass der langfristige Vorsorgeplan darunter leidet.

  • Beitragsanpassungen nach Bedarf: Ob temporäre Reduzierung oder Erhöhung – der Vertrag bleibt stabil, die Altersvorsorge intakt.
  • Zuzahlungen in guten Zeiten: Wer ein starkes Projektjahr hat, kann Überschüsse gezielt investieren und damit Renditechancen nutzen.
  • Beitragsfreistellungen in Flauten: Eine Option, die Kundinnen und Kunden emotional entlastet und verhindert, dass Verträge vorzeitig gekündigt werden.

Für Vermittlerinnen und Vermittler ergibt sich daraus ein klarer Beratungsansatz: Statt die Höhe der Sparrate zu fixieren, rückt die Kontinuität in den Mittelpunkt. Die Botschaft lautet: „Nicht immer gleich viel, aber immer etwas.“ Damit lässt sich die Hemmschwelle zur Vorsorge deutlich senken und gleichzeitig ein langfristiger Vermögensaufbau sicherstellen.

Die WWK unterstützt dieses Prinzip durch flexible Vertragsgestaltung. Für Maklerinnen und Makler entsteht so ein Produktkonzept, das sich hervorragend für laufende Betreuung und Nachberatung eignet: mit regelmäßigen Gesprächen über Beitragsanpassungen, Zuzahlungen und Performance-Checks. Das stärkt Kundenbindung, Vertrauen und Bestandsqualität gleichermaßen.

Psychologie der Vorsorge: Motivation trotz Unregelmäßigkeit

Die größte Herausforderung in der Altersvorsorgeberatung für Selbstständige liegt selten im Produkt, sondern im Verhalten der Kundin oder des Kunden. Wer unregelmäßige Einnahmen hat, neigt dazu, Sparraten auszusetzen oder Entscheidungen aufzuschieben – meist nicht aus Desinteresse, sondern aus Unsicherheit. Für Maklerinnen und Makler bedeutet das: Neben Zahlen und Konzepten ist auch Verhaltenssteuerung gefragt.

Ein wirkungsvoller Ansatz ist der Perspektivwechsel von der Sparrate zum Sparziel. Anstatt über die monatliche Belastung zu sprechen, steht der gewünschte Kapitalbedarf im Mittelpunkt: etwa die Summe, die im Alter monatlich zur Verfügung stehen soll. Ausgehend davon lässt sich der Weg dorthin flexibel gestalten. Das senkt die psychologische Hürde und fördert die Bereitschaft, „dranzubleiben“, auch wenn die Raten vorübergehend schwanken.

Hilfreich ist außerdem ein regelmäßiger Überprüfungsrhythmus. Wer zu Beginn gemeinsam vereinbart, dass die Sparquote jährlich überprüft wird, schafft Verbindlichkeit, ohne Druck aufzubauen. Die Kundin oder der Kunde erlebt die Vorsorge als laufenden Prozess, nicht als starres Versprechen.

Für Maklerinnen und Makler, Vermittlerinnen und Vermittler entsteht daraus ein Beratungsansatz, der klassische Produktberatung mit Finanzcoaching verbindet: Zielorientiert, nachvollziehbar und individuell an die Realität selbstständiger Kundinnen und Kunden angepasst.

Steuerliche Hebel gezielt thematisieren

Gerade in der Beratung von Selbstständigen spielt die steuerliche Gestaltung der Altersvorsorge eine zentrale Rolle. Denn im Gegensatz zu Angestellten müssen Freiberufler und Unternehmer nicht nur für ihre Vorsorge selbst sorgen, sondern sie auch steuerlich effizient strukturieren. Hier können Maklerinnen und Makler durch fundierte Aufklärung echten Mehrwert schaffen.

Schicht-III-Produkte – etwa fondsgebundene Privatrenten wie die WWK Premium FondsRente protect oder die WWK Premium FondsRente 2.0 – punkten mit hoher Flexibilität. Einzahlungen können jederzeit angepasst oder durch Zuzahlungen ergänzt werden, und in der Auszahlungsphase greift lediglich die Ertragsanteilbesteuerung. Damit eignen sich diese Lösungen für Selbstständige, die unabhängig bleiben und zugleich von langfristigen Wertzuwächsen profitieren möchten.

Die WWK Basisrenten bieten dagegen den größten steuerlichen Hebel. Die Beiträge sind im Rahmen der Höchstbeträge steuerlich absetzbar, was insbesondere in einkommensstarken Jahren zu einer spürbaren Entlastung führt. Die Kehrseite: geringere Flexibilität und eingeschränkte Verfügbarkeit des angesparten Kapitals. Maklerinnen und Makler können diesen Gegensatz strategisch nutzen: als Kombination aus steueroptimiertem Grundbaustein (Rürup) und frei verfügbarem Zusatzbaustein (Fondsrente).

Ein oft übersehener Aspekt: Viele Selbstständige gründen im Laufe ihrer Tätigkeit eine GmbH oder wählen eine andere Rechtsform. Damit ändert sich die Ausgangslage grundlegend. Über die eigene GmbH kann der Unternehmer etwa die betriebliche Altersvorsorge (bAV) der WWK nutzen, etwa über eine WWK-Direktversicherung. Diese Modelle ermöglichen es, Beiträge als Betriebsausgaben geltend zu machen und gleichzeitig Vermögen innerhalb der Firma zu bilden. Besonders die Kombination aus betrieblicher Lösung und privater Fondsrente bietet hier einen hohen Grad an Flexibilität und steuerlicher Effizienz.

Für Vermittlerinnen und Vermittler eröffnet sich damit ein weiterer Beratungsansatz: die vorausschauende Gestaltung von Vorsorgestrukturen, die sich an der Unternehmensentwicklung orientieren. Wer die steuerlichen Unterschiede zwischen Einzelunternehmer, Freiberufler und GmbH-Geschäftsführer kennt, kann nicht nur Produkte vermitteln, sondern eine ganzheitliche Vorsorgestrategie aufbauen.

Beratungsstrategien und Verkaufschancen

Selbstständige und Freelancer gehören zu den am stärksten unterversorgten Kundengruppen in der Altersvorsorge und gleichzeitig zu den beratungsintensivsten. Sie treffen Finanzentscheidungen meist eigenständig, suchen aber zunehmend nach verlässlichen Ansprechpartnern, die nicht nur Produkte, sondern Orientierung bieten. Für Maklerinnen und Makler eröffnet das ein dauerhaft tragfähiges Geschäftsmodell: individuelle Vorsorgeplanung statt Standardlösung.

Vertrauen und Transparenz als Basis

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer Beratung, die auf Nachvollziehbarkeit und Flexibilität setzt. Selbstständige erwarten keine komplizierten Produktdetails, sondern klare Antworten: Wie bleibe ich liquide, wenn Aufträge ausbleiben? Was passiert, wenn ich meine Beiträge reduziere? Welche Steuervorteile kann ich realistisch nutzen? Maklerinnen und Makler, die diese Fragen ehrlich und strukturiert beantworten, schaffen Vertrauen, immerhin die wichtigste Währung im freien Berufsumfeld.

Cross-Selling strategisch nutzen

Die Altersvorsorgeberatung bietet vielfältige Anknüpfungspunkte für ergänzende Lösungen. Eine Kombination mit Berufsunfähigkeits- oder Krankentagegeldversicherung ist naheliegend. Das gilt insbesondere, wenn die Vorsorge auf kontinuierliche Beitragszahlung angewiesen ist. Auch Themen wie betriebliche Krankenversicherung, Unfall- oder Risikolebensschutz lassen sich im Rahmen einer Gesamtschau des Einkommensrisikos ansprechen.

Nachberatung als Schlüssel zur Kundenbindung

Altersvorsorge ist kein einmaliges Geschäft, sondern ein laufender Prozess, der regelmäßige Betreuung verlangt. Jährliche Fonds- und Performance-Checks, Anpassungen der Sparraten oder die Überprüfung des Ablaufmanagements bieten ideale Anlässe, um mit Kundinnen und Kunden im Gespräch zu bleiben. So wird Nachberatung zu einem echten Vertriebsinstrument und der Bestand zu einem stabilen Ertragsanker.

Finanzstrategien, die atmen. Makler, die begleiten.

Freelancer und Selbstständige benötigen keine starren Vorsorgelösungen, sondern atmende Finanzstrategien, die sich an ihre Lebensrealität anpassen. Einkommen, Auftragslage und Lebensphasen schwanken: Die Altersvorsorge muss mithalten können. Wer das als Maklerin oder Makler versteht, positioniert sich als strategischer Partner auf Augenhöhe.

Flexibilität ist dabei kein Selbstzweck, sondern ein Werkzeug, um Vorsorge planbar zu machen. In Kombination mit professionellem Risikomanagement, etwa der Absicherung von Arbeitskraft, Liquidität und Familie, entsteht ein ganzheitlicher Ansatz, der Stabilität schafft, wo Unsicherheit zum Alltag gehört.

Maklerinnen und Makler, Vermittlerinnen und Vermittler, die ihre Beratung so aufstellen, werden zu Coaches für finanzielle Sicherheit. Sie begleiten ihre Kundinnen und Kunden nicht nur beim Vertragsabschluss, sondern über Jahre hinweg: mit regelmäßigen Analysen, Beitragsanpassungen und Zielgesprächen. Diese kontinuierliche Betreuung stärkt nicht nur die Kundenbindung, sondern auch den eigenen Bestand.

In einem Markt, in dem viele Selbstständige ihre Altersvorsorge noch vor sich herschieben, liegt hier eine der spannendsten Wachstumschancen im Maklergeschäft: Kompetenz, Empathie und Flexibilität als Beratungsprinzip statt Standardlösungen von der Stange.

Titelbild: © Drobot Dean / stock.adobe.com

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NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion der NewFinance zu allgemeinen und speziellen Themen rund um die Beratung in Sachen Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der WWK. Wir wünschen eine spannende und unterhaltende Lektüre!

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Bereichsleiter Marketing & Organisationsdirektor Partnervertrieb der WWK

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