Die Entscheidung, ein eigenes Unternehmen zu gründen, ist für viele Menschen ein großer Schritt in die berufliche Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Oft stehen dabei Geschäftsideen, Finanzierung und Marktstrategien im Vordergrund, während persönliche Absicherungen in den Hintergrund rücken – dazu gehört auch die Altersvorsorge für Existenzgründer.
Doch genau hier liegt eine der größten Herausforderungen für Existenzgründer und damit auch für Versicherungsmakler und Vermittler: Während angestellte Arbeitnehmer automatisch in das gesetzliche Rentensystem einzahlen, sind Selbstständige und Gründer nur in Ausnahmefällen Pflichtmitglieder der deutschen Rentenversicherung und müssen die Grundregeln der Altersvorsorge noch mehr beherzigen. Damit ist die Altersvorsorge eine Aufgabe, die jeder Gründer selbst angehen muss – und die oft vernachlässigt wird.
Warum Gründer nicht aktiv werden
Um Gründer als Kunden zu erreichen, müssen Vermittler sich in die Situation der Neu-Unternehmer hineinversetzen. Ein Grund dafür, dass Gründer bei der Vorsorge nicht aktiv werden, ist die Unsicherheit in der Gründungsphase. Das Einkommen schwankt, die Fixkosten sind hoch und es bleibt wenig Spielraum für langfristige Investitionen in die eigene Zukunft. Die Altersvorsorge wird oft als etwas betrachtet, was man „später“ regeln kann, sobald das Geschäft etabliert ist. Doch genau dieser Aufschub birgt Risiken. Je länger die Altersvorsorge hinausgeschoben wird, desto schwieriger wird es, ausreichend vorzusorgen und später einen angenehmen Lebensstandard zu sichern.
Ohne einen gut durchdachten Altersvorsorgeplan droht Existenzgründern im Alter finanzielle Unsicherheit. Wer heute nicht vorsorgt, riskiert, später nicht ausreichend abgesichert zu sein. Die gesetzliche Rente, sofern überhaupt Ansprüche bestehen, wird in den meisten Fällen nicht ausreichen, um den Lebensstandard zu halten. Deshalb ist es gerade für Gründer essenziell, von Anfang an auf ihre Altersvorsorge zu achten und sie in die finanzielle Planung einzubeziehen.
Der richtige Zeitpunkt
Vermittler sollten bei der Beratung von Gründern nie vergessen: Bei vielen Existenzgründern fehlt das Bewusstsein für die langfristige Bedeutung der Altersvorsorge. In der Gründungsphase ist die Konzentration voll und ganz auf den Aufbau des Unternehmens gerichtet. Themen wie Altersvorsorge und die Risiko-Absicherung des Unternehmens scheinen weit entfernt und werden als etwas betrachtet, das man später regeln kann, wenn das Geschäft stabil läuft. Doch dieser Aufschub kann fatale Folgen haben.
Deshalb gilt: Der ideale Zeitpunkt, sich um die eigene Altersvorsorge zu kümmern, ist direkt zu Beginn der Selbstständigkeit. Auch wenn es in der Gründungsphase an finanziellen Mitteln mangelt, sollten Gründer frühzeitig eine Strategie entwickeln, um zumindest kleinere Beiträge in die Altersvorsorge zu investieren. Selbst geringere Beträge, die über einen längeren Zeitraum angelegt werden, können später eine solide Basis für die Altersabsicherung bilden. Zeit ist in diesem Fall der wichtigste Faktor – wer früh startet, profitiert vom Zinseszinseffekt und kann sich später größere Rücklagen aufbauen.
Es ist ratsam, bereits bei der Finanzplanung für das Unternehmen einen Posten für die Altersvorsorge zu berücksichtigen, selbst wenn dieser anfänglich nur einen kleinen Teil des Einkommens ausmacht. Die Beiträge für die Altersvorsorge sollten Gründer immer als Bestandteil des Unternehmerlohnes sehen – und den sollten Unternehmer sich vom ersten Tag an zahlen.
Wie viel sollte ein Gründer in die Altersvorsorge investieren?
Wie viel Geld ein Existenzgründer in die Altersvorsorge investieren sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab: dem aktuellen Einkommen, den geschäftlichen Ausgaben und natürlich den langfristigen finanziellen Zielen. Es gibt keine pauschale Summe, die für jeden Gründer passt. Allerdings empfehlen Finanzexperten, mindestens zehn bis 20 Prozent des Nettoeinkommens für die Altersvorsorge zurückzulegen.
Es ist wichtig, dass Gründer ihre Vorsorge flexibel gestalten. In Phasen, in denen das Geschäft gut läuft, können die Beiträge erhöht werden, während in schwierigeren Zeiten geringere Beträge gezahlt werden können. Dies erfordert eine vorausschauende Finanzplanung, die Schwankungen im Einkommen berücksichtigt.
Möglichkeiten der Altersvorsorge für Existenzgründer
Existenzgründer haben eine Vielzahl von Optionen, um für das Alter vorzusorgen. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Modelle in Bezug auf Flexibilität, steuerliche Vorteile und Renditepotenzial. Es ist wichtig, dass Vermittler für Gründer die passende Vorsorgestrategie finden, die den individuellen Bedürfnissen und finanziellen Möglichkeiten entspricht. Das sind einige der Optionen für Gründer, die vorsorgen möchten:
Betriebliche Altersvorsorge für Gesellschafter-Geschäftsführer
Für Gesellschafter-Geschäftsführer (GGF) von Kapitalgesellschaften – wie einer GmbH – bietet die betriebliche Altersvorsorge (bAV) eine besonders attraktive Möglichkeit, die eigene Altersabsicherung gezielt zu gestalten. Bei Gründern kommt aufgrund der gesetzlichen Regelungen primär eine WWK Direktversicherung als betriebliche Altersvorsorge infrage.
Der steuerliche Vorteil ist immens: Beiträge zur betrieblichen Altersvorsorge können als Betriebsausgaben geltend gemacht werden, wodurch das zu versteuernde Einkommen des Unternehmens reduziert wird. Gleichzeitig sind die Zahlungen des Unternehmens für die Altersvorsorge des Geschäftsführers in der Regel steuerfrei, solange sie innerhalb der gesetzlich vorgegebenen Rahmenbedingungen liegen. Erst im Rentenalter werden die Rentenzahlungen versteuert, was häufig zu einem niedrigeren Steuersatz als im Erwerbsleben führt. Ein weiterer Vorteil der betrieblichen Altersvorsorge mit einer Direktversicherung ist der Schutz vor Insolvenz. Die Altersvorsorge des GGFs bleibt auch im Fall einer Unternehmensinsolvenz geschützt, was zusätzliche Sicherheit bietet.
Private Rentenversicherung: Einfache und flexible Absicherung
Eine private Rentenversicherung wie zum Beispiel die WWK Premium FondsRente 2.0 ist eine der gängigsten Formen der Altersvorsorge für Selbstständige. Das gilt primär dann, wenn Gründer als Einzelunternehmer tätig werden. Sie bietet eine hohe Flexibilität, da die Beiträge individuell an die finanzielle Situation angepasst werden können. Auf Wunsch kann eine Kapitalgarantie in der WWK Premium FondsRente protect gewählt werden. Diese Art der Vorsorge ermöglicht eine garantierte lebenslange Rente, was für viele Gründer eine attraktive Sicherheit im Alter darstellt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Gründer die Höhe der Beiträge und das Renteneintrittsalter flexibel gestalten können. Das Kapital kann zudem in Fonds und ETFs angelegt werden, was die Renditechancen erhöht.
Basisrente: Steuervorteile für Selbstständige und Unternehmer
Die WWK Basisrente ist eine staatlich geförderte Altersvorsorge, die sich an Gutverdiener richtet. Sie bietet hohe steuerliche Abzugsmöglichkeiten, da die Beiträge bis zu einem bestimmten Betrag als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht werden können. Ein wesentlicher Vorteil der auch als Rürup-Rente bezeichneten Vorsorge liegt darin, dass sie ähnlich wie die gesetzliche Rentenversicherung funktioniert: Die Rentenauszahlungen im Alter sind garantiert. Daneben gibt es weitere gute Gründe, mit der WWK Basisrente steuerlich gefördert vorzusorgen: Sie bietet attraktive Renditechancen, ist flexibel und kann vom Vermittler für den Kunden um weitere Bausteine zur Arbeitskraftabsicherung ergänzt werden.
Wie finde ich die richtige Lösung?
Eine professionelle Beratung ist oft der Schlüssel zu einem erfolgreichen Start in die Altersvorsorge – und hier kommen Vermittler und Versicherungsmakler ins Spiel. Die Experten helfen dabei, den individuellen Bedarf zu analysieren und die passende Vorsorgestrategie zu finden. Da die finanzielle Situation und die Bedürfnisse eines Existenzgründers sich deutlich, von denen eines Angestellten unterscheiden, ist es wichtig, individuelle Lösungen zu entwickeln. Ein guter Vermittler wird nicht nur verschiedene Vorsorgemodelle vergleichen, sondern auch steuerliche Aspekte und die Flexibilität der Produkte in den Blick nehmen.
Das Fazit: Altersvorsorge als Teil der langfristigen Gründungsstrategie
Die Altersvorsorge sollte für Existenzgründer nicht zur Nebensache werden. Sie ist eine zentrale Säule der finanziellen Sicherheit und sollte von Anfang an in die unternehmerische Planung integriert werden. Wer seine Altersvorsorge frühzeitig in den Fokus rückt, legt nicht nur den Grundstein für eine stabile finanzielle Zukunft, sondern sichert sich auch gegen die Risiken des Alters ab. Obwohl die Gründungsphase oft von finanziellen Engpässen und Unsicherheiten geprägt ist, sollten Gründer frühzeitig einen Vorsorgeplan entwickeln und regelmäßige Beiträge – auch wenn diese zu Beginn klein sind – leisten. Nur so lässt sich eine finanzielle Absicherung im Alter gewährleisten und der Lebensstandard aufrechterhalten. Altersvorsorge ist somit nicht nur eine private, sondern auch eine unternehmerische Entscheidung, die langfristig den Erfolg der gesamten Selbstständigkeit stützen kann.
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