Die Gebäudeversicherung gehört zu den wichtigsten Policen für Immobilieneigentümer. Doch Fehler bei der Absicherung können im Ernstfall teuer werden. Hier sind die häufigsten Fehler – und wie Vermittler Kunden dabei unterstützen, sie zu vermeiden.
Unterversicherung
Eine Unterversicherung in der Gebäudeversicherung zählt zu den häufigsten und zugleich teuersten Fehlern, die Kunden machen können. Sie entsteht, wenn die Versicherungssumme zu niedrig angesetzt wird. Oft geschieht dies, weil der Wert des Gebäudes nicht korrekt ermittelt wurde oder notwendige Anpassungen – etwa durch Inflation oder durch bauliche Veränderungen – nicht berücksichtigt wurden.
Die Konsequenzen einer Unterversicherung können gravierend sein: Im Schadenfall trägt die Versicherung die Kosten nur anteilig, da die Versicherungssumme nicht dem tatsächlichen Wert des Gebäudes entspricht. Diese Kostenlücke kann in der Praxis schnell existenzbedrohend werden.
Was kann der Vermittler tun, um diesen Fehler zu vermeiden?
Ein Versicherungsmakler muss sicherstellen, dass es zu keiner Unterversicherung kommt. Vermittler sollten mit modernen Online-Tools zur Gebäude-Wertermittlung arbeiten, um eine fundierte Basis für die Berechnung der Versicherungssumme zu schaffen. Diese Werkzeuge berücksichtigen die Bauweise, die Ausstattung, die Lage und die Größe des Gebäudes und verhindern, dass der Wert geschätzt wird.
Vermittler sollten proaktiv regelmäßige Überprüfungen der Police anbieten, insbesondere bei längeren Vertragslaufzeiten. Anpassungen an die Inflation oder Veränderungen des Baukostenindex sollten jährlich oder spätestens alle fünf Jahre geprüft werden. Vermittler sollten Kunden hier regelmäßig aktiv ansprechen.
Eine sinnvolle Lösung ist der Abschluss einer Wohngebäudeversicherung mit Unterversicherungsverzicht, wie ihn die WWK Wohngebäudeversicherung anbietet. Damit sichert sich der Makler den Kunden ab, dass auch bei einem nicht optimal ermittelten Gebäudewert der volle Schaden ersetzt wird, solange keine grob fahrlässigen Falschangaben vorliegen.
Verzicht auf wichtige Leistungsmerkmale
Ein häufig auftretender Fehler in der Gebäudeversicherung ist der Verzicht auf wichtige Leistungsmerkmale.
Vor allem auf den Schutz gegen „Elementarschäden“ verzichten Kunden aus Kostengründen häufiger und geben damit den Schutz gegen Naturgefahren wie Überschwemmung, Erdrutsch oder Schneedruck aus der Hand. Auch der Schutz gegen Schäden durch Glasbruch sowie Schäden an haustechnischen Anlagen, Photovoltaikanlagen, Zubehör an den Gebäuden wie Markisen findet oft nicht den Weg in die Police der Gebäudeversicherung.
Was kann der Vermittler tun, um diesen Fehler zu vermeiden?
Der Vermittler spielt eine entscheidende Rolle, um Kunden umfassend aufzuklären und vor den Konsequenzen unzureichenden Versicherungsschutzes zu bewahren. Es ist wichtig, das Gespräch aktiv zu suchen und mögliche Risiken klar und verständlich zu erläutern. Ein Vermittler sollte anhand konkreter Beispiele – wie der zunehmenden Häufigkeit von Starkregenereignissen – aufzeigen, welche Schäden ohne Elementarschutz nicht gedeckt sind.
Vermittler können die Erweiterungen der WWK Gebäudeversicherung einsetzen, um in der Beratung einen optimalen Schutz zu gewährleisten, der den Bedürfnissen und dem Budget des Kunden entspricht. Durch diese aktive und individuelle Beratung können Fehlentscheidungen vermieden und die langfristige Sicherheit der Kunden erhöht werden.
Fehlende Aktualisierung der Police
Ein weiterer Fehler in der Gebäudeversicherung ist die fehlende Aktualisierung der Police. Kunden vergessen oft, ihre Versicherung anzupassen, wenn sie größere Umbauten oder Modernisierungen am Haus vornehmen. Beispiele hierfür sind der Anbau eines Wintergartens, die Installation einer Wärmepumpe oder die Aufstockung des Gebäudes. Diese Veränderungen erhöhen in der Regel den Wert des Gebäudes und können auch neue Risiken mit sich bringen. Wenn diese Anpassungen nicht der Versicherung gemeldet werden, droht eine Unterversicherung. Im Schadenfall bedeutet dies, dass Schäden an diesen Teilen nicht oder nicht ganz übernommen werden, was für den Versicherungsnehmer zu erheblichen finanziellen Belastungen führen kann.
Was kann der Vermittler tun, um diesen Fehler zu vermeiden?
Der Vermittler kann proaktiv dazu beitragen, dass Kunden ihre Gebäudeversicherung regelmäßig überprüfen und an veränderte Gegebenheiten anpassen. Der Vermittler sollte seine Kunden regelmäßig – etwa einmal jährlich – an die Notwendigkeit erinnern, bauliche Veränderungen oder Modernisierungen zu melden. Dies kann durch automatisierte Reminder in Form von E-Mails, Newslettern oder persönlichen Gesprächen erfolgen.
Zudem ist es hilfreich, während des Jahresgesprächs auf mögliche zukünftige Szenarien hinzuweisen, wie die Installation moderner Heiztechnik oder die Aufwertung des Gebäudes durch Anbauten. Dabei kann der Vermittler verdeutlichen, welche Folgen eine fehlende Anpassung der Police im Schadenfall haben kann.
Kunden mit einer WWK Gebäudeversicherung profitieren übrigens vom Vorsorgeschutz bei Um-, An- und Ausbauten, die bis zum Ende des Versicherungsjahres mitversichert sind, in dem die bauliche Maßnahme erfolgt.
Keine regelmäßige Überprüfung der Versicherungsbedingungen
Ein weiterer häufig auftretender Fehler in der Gebäudeversicherung ist das Versäumnis von Kunden und Vermittlern, die Versicherungsbedingungen regelmäßig zu überprüfen. Gerade bei Policen, die im Marktvergleich recht günstig sind, sehen viele keine Notwendigkeit, das Bedingungswerk zu überprüfen und behalten über Jahre denselben Tarif, ohne die Qualität zu hinterfragen. Wenn der Vertrag aber nicht aktualisiert wird, kann der Kunde im Schadenfall feststellen, dass wichtige Leistungen fehlen oder veraltete Klauseln gelten. So bleiben bestimmte Schäden möglicherweise ungedeckt, die in neueren Tarifen eingeschlossen wären. Für den Kunden bedeutet das eine finanzielle Belastung, für den Vermittler in der Regel das Ende einer guten Kundenbeziehung.
Was kann der Vermittler tun, um diesen Fehler zu vermeiden?
Dem Vermittler kommt hier eine wichtige Rolle zu: Er kann eine regelmäßige Überprüfung aller bestehenden Verträge des Kunden anbieten. Das gibt ihm die Chance, eine hohe Qualität im Versicherungsschutz sicherzustellen und sich gleichzeitig als kompetenter Dienstleister zu präsentieren. Dadurch stellt der Vermittler nicht nur sicher, dass der Kunde optimal abgesichert bleibt, sondern stärkt auch das Vertrauen in seine Beratungsqualität und sorgt für eine langfristige Kundenbindung.
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