Gesundheitsprüfung bei BU und Co.: So unterstützen Vermittler ihre Kunden

Die Gesundheitsprüfung ist eine entscheidende Hürde bei der Absicherung existenzieller Risiken – insbesondere bei der Berufsunfähigkeitsversicherung oder der Risikolebensversicherung. Ihr Ergebnis bestimmt, ob und zu welchen Konditionen ein Kunde versicherbar ist. Dabei kann die Beantwortung der Gesundheitsfragen über Annahme, Risikozuschläge oder sogar eine Ablehnung des Versicherungsschutzes entscheiden.

Warum ist die Gesundheitsprüfung so wichtig?

Versicherer kalkulieren ihre Tarife auf Basis von Wahrscheinlichkeiten: Je höher das Risiko, dass eine versicherte Person Leistungen in Anspruch nimmt, desto teurer oder restriktiver wird der Vertrag gestaltet. Da Gesundheitsprobleme maßgeblich beeinflussen, wie hoch dieses Risiko ist, sind ehrliche und vollständige Angaben zur Krankengeschichte erforderlich.

Vorwiegend bei der BU-Versicherung ist die Gesundheitsprüfung von zentraler Bedeutung. Ein Kunde mit relevanten Vorerkrankungen – etwa anhaltenden Beschwerden am Bewegungsapparat oder psychischen Behandlungen – hat ein höheres Risiko, berufsunfähig zu werden. Ähnliches gilt für die Risikolebensversicherung, bei der schwere Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes das Todesfallrisiko beeinflussen.

Ohne eine sorgfältige Gesundheitsprüfung wäre es für Versicherer nicht möglich, realistische Prämien festzulegen oder die langfristige Stabilität ihrer Tarife zu gewährleisten. Gleichzeitig stellt dies für Kunden eine Herausforderung dar, da jede gesundheitliche Einschränkung zu Risikozuschlägen, Ausschlüssen oder einer Ablehnung führen kann.

Wie läuft die Gesundheitsprüfung ab?

Damit die WWK Berufsunfähigkeitsversicherung das individuelle Risiko korrekt einschätzen kann, ist eine Gesundheitsprüfung notwendig. Diese Prüfung erfolgt in mehreren Schritten und dient dazu, bestehende oder frühere Erkrankungen zu bewerten.

1. Gesundheitsfragen im Antrag

Bereits im Antragsformular stellt die WWK gezielte Fragen zu deinem Gesundheitszustand. Diese Fragen betreffen unter anderem:

  • aktuelle und vergangene Erkrankungen,
  • regelmäßige ärztliche Behandlungen oder Therapien,
  • laufende oder vergangene Medikamenteneinnahmen,
  • stationäre Aufenthalte und Operationen,
  • besondere gesundheitliche Beschwerden oder Diagnosen.

Dabei ist es wichtig, dass Kunden gemeinsam mit dem Vermittler alle Angaben wahrheitsgemäß machen, da Falschangaben später zu Problemen im Leistungsfall führen können.

2. Mögliche ärztliche Untersuchungen

Abhängig von der gewünschten Versicherungssumme und den Angaben im Antrag kann der Versicherer zusätzliche Untersuchungen oder Berichte anfordern. Diese können umfassen:

  • eine ärztliche Untersuchung durch den Hausarzt,
  • Blutwerte zur Überprüfung bestimmter Gesundheitsrisiken (z. B. Diabetes oder Lebererkrankungen),
  • ein EKG oder Belastungs-EKG zur Einschätzung der Herz-Kreislauf-Funktion,
  • weitere Tests und Dokumente, falls Vorerkrankungen bestehen oder zusätzliche Risiken abgeklärt werden müssen.

3. Abfrage von Vorerkrankungen und ärztlichen Behandlungen

Neben den eigenen Angaben im Antrag kann der Versicherer – mit Zustimmung des Antragstellers – zusätzliche Informationen von behandelnden Ärzten oder Krankenversicherungen einholen. Dies geschieht meist dann, wenn frühere Erkrankungen angegeben wurden, deren genaue Diagnose oder Behandlungsverlauf näher betrachtet werden sollen.

Wie Vermittler den Prozess erleichtern können

Die Gesundheitsprüfung ist für viele Kunden eine Hürde auf dem Weg zur Berufsunfähigkeitsversicherung. Unklare Gesundheitsfragen, Unsicherheit über frühere Diagnosen oder die Angst vor Ablehnung führen oft zu Verzögerungen oder gar zu ungewollten Fehlern im Antrag. Als Vermittler kann man hier wertvolle Unterstützung leisten, um den Prozess für die Kunden zu vereinfachen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie optimal abgesichert sind.

Viele Kunden sind unsicher, welche Gesundheitsangaben im Antrag relevant sind. Manche vergessen frühere Behandlungen, andere wissen nicht, wie detailliert sie antworten müssen. Vermittler können hier unterstützen:

  • Durchsicht der Patientenakte: Kunden sollten beim Hausarzt oder ihrer Krankenkasse eine Übersicht ihrer Diagnosen und Behandlungen anfordern, um keine Angabe zu vergessen.
  • Hilfestellung bei Formulierungen: Manche Fragen lassen Interpretationsspielraum. Ein Vermittler kann dabei helfen, die Antworten präzise, aber nicht unnötig ausführlich zu formulieren.
  • Einschätzung, wann ein ärztliches Attest sinnvoll ist: Falls eine frühere Erkrankung abgeklärt werden muss, kann ein aktueller Arztbericht helfen, Missverständnisse beim Versicherer zu vermeiden.

Vermittler können unterstützend eingreifen, indem sie Kunden alternative Versicherungslösungen aufzeigen, die trotz gesundheitlicher Einschränkungen möglicherweise leichter erhältlich sind – wie etwa die Grundfähigkeitsversicherung zur Arbeitskraftabsicherung.

So bereiten Vermittler ihre Kunden optimal auf die Gesundheitsprüfung vor

Die Gesundheitsprüfung ist ein zentraler Bestandteil beim Abschluss einer WWK Berufsunfähigkeitsversicherung. Vielen Kunden bereitet dieser Prozess Sorgen – sei es wegen unklarer Formulierungen in den Gesundheitsfragen, Unsicherheiten bei früheren Diagnosen oder der Angst vor Risikozuschlägen und Ablehnungen. Eine sorgfältige Vorbereitung hilft, Fehler zu vermeiden und die Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss zu erhöhen.

1. Krankengeschichte zusammentragen: Wie Kunden ihre medizinischen Unterlagen strukturiert aufbereiten können

Eine der größten Herausforderungen bei der Gesundheitsprüfung ist die lückenlose und präzise Erfassung der eigenen Krankengeschichte. Viele Kunden wissen nicht genau, welche Behandlungen oder Diagnosen sie in den vergangenen Jahren hatten oder ob eine frühere Beschwerde überhaupt relevant ist. Eine strukturierte Vorgehensweise erleichtert die Beantwortung der Gesundheitsfragen erheblich:

  • Patientenakte oder Patientenquittung anfordern: Kunden können beim Hausarzt oder der Krankenkasse eine Übersicht ihrer Diagnosen und Behandlungen der letzten Jahre anfordern. Dies hilft, ungewollte Falschangaben zu vermeiden.
  • Medikamentenverlauf kontrollieren: Wer regelmäßig oder über längere Zeit Medikamente eingenommen hat, sollte wissen, wofür diese verschrieben wurden.
  • Notizen zu Facharztbesuchen erstellen: Auch Besuche beim Orthopäden, Neurologen oder Psychologen können für die Gesundheitsprüfung relevant sein. Kunden sollten sich notieren, wann und weshalb sie in Behandlung waren.

Eine gut vorbereitete Krankengeschichte hilft nicht nur beim Antrag, sondern reduziert auch das Risiko, dass der Versicherer im Leistungsfall eine falsche Angabe bemängelt.

2. Ehrliche und präzise Beantwortung der Gesundheitsfragen: Warum unvollständige oder falsche Angaben riskant sind

Die Versuchung ist groß, kleinere gesundheitliche Probleme zu verschweigen – aus Angst vor Risikozuschlägen oder einer Ablehnung. Doch falsche oder unvollständige Angaben können langfristig fatale Folgen haben:

  • Leistungsfall-Risiko: Stellt der Versicherer nachträglich fest, dass relevante Erkrankungen im Antrag nicht angegeben wurden, kann dies zur Leistungsverweigerung oder Vertragsauflösung führen – selbst wenn die verschwiegene Erkrankung nichts mit der Berufsunfähigkeit zu tun hat.
  • Prüfung von Arztberichten: Viele Kunden glauben, dass der Versicherer ihre Krankenakte nicht einsehen kann. Doch bei Leistungsfällen oder Auffälligkeiten im Antrag kann er ärztliche Berichte anfordern und Unstimmigkeiten aufdecken.
  • Möglichkeit zur Korrektur: Falls Kunden sich unsicher sind oder einen Fehler im Antrag bemerken, ist es ratsam, diesen so früh wie möglich zu korrigieren – noch bevor der Vertrag in Kraft tritt.

Die beste Strategie ist eine ehrliche und umfassende Beantwortung der Gesundheitsfragen. Ein Versicherungsmakler kann hier helfen, Missverständnisse zu vermeiden und die Antworten korrekt zu formulieren.

3. Welche Fragen besonders kritisch sind: häufige Stolpersteine bei psychischen Erkrankungen, Rückenproblemen oder chronischen Leiden

Einige Krankheitsbilder führen besonders häufig zu Problemen in der Gesundheitsprüfung. Kunden sollten wissen, worauf es hier ankommt:

  • Psychische Erkrankungen: Diagnosen wie Depressionen, Angststörungen oder Burn-out werden von Versicherern oft kritisch betrachtet. Auch wenn eine Behandlung bereits abgeschlossen ist, kann es zu Ausschlüssen oder Zuschlägen kommen. In solchen Fällen lohnt sich eine anonyme Risikovoranfrage.
  • Rückenprobleme: Bandscheibenvorfälle, chronische Rückenschmerzen oder Skoliose sind häufige Ursachen für Berufsunfähigkeit. Wer in den vergangenen Jahren wegen Rückenproblemen in Behandlung war, sollte darauf vorbereitet sein, genauere Nachweise oder Atteste vorzulegen.
  • Chronische Erkrankungen: Diabetes, Rheuma oder andere langwierige Erkrankungen werden von Versicherern individuell bewertet. Die Schwere der Symptome, Behandlungsverläufe und Komplikationen spielen eine Rolle.

Wer eine dieser Erkrankungen hat, sollte besonders sorgfältig prüfen, wie der Versicherer darauf reagiert – am besten mit Unterstützung eines erfahrenen Maklers.

Die Gesundheitsprüfung ist einer der wichtigsten, aber auch herausforderndsten Schritte beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung, Risikolebensversicherung und vieler weiterer Vorsorge-Produkte. Viele Kunden fühlen sich unsicher, weil sie nicht genau wissen, welche Angaben erforderlich sind, welche Risiken eine Ablehnung nach sich ziehen könnte oder wie sie ihre Chancen auf eine Annahme verbessern können.

Eine fundierte Beratung kann den Unterschied machen, indem sie Unsicherheiten abbaut, den Antragsprozess strukturiert vorbereitet und bessere Lösungen ermöglicht. Wer als Vermittler frühzeitig und professionell berät, verschafft seinem Kunden die besten Chancen auf eine leistungsstarke Absicherung ohne unnötige Hürden.

Titelbild: DisobeyArt / stock.adobe.com

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