Der Aufschrei ist jedes Mal groß, wenn es wieder einmal eine Statistik zur Höhe der ausgezahlten Riester-Renten gibt, wie unlängst aus dem Bundesfinanzministerium im April. Die gezahlten Riester-Renten, die bereits 2022 rund eine Million Riester-Sparer erhalten haben, lagen danach bei durchschnittlich 1581 Euro pro Jahr. Das ergibt eine monatliche Zusatzrente von 132 Euro.
Schaut man auf diese Summe, klingt das erst einmal enttäuschend.
Aber schauen wir uns die Zahlen doch einmal genauer an.
Riester-Rente: Was ist dann wirklich eingezahlt worden?
Die Riester-Rente gibt es seit 2002, bezogen auf das bewertete Auszahljahr 2022, also genau 20 Jahre. In dieser Zeit konnte ein Sparer maximal 2.100 Euro jährlich in die Riester-Rente, also insgesamt 42.000 Euro in den Vertrag eingezahlt haben. Unterstellen wir einmal 4 Prozent konstante Rendite, wären aus den jährlich 2100 Euro von 2002 bis 2022 rund 65.000 Euro Riester-Guthaben geworden.
Bei einer sofort beginnenden WWK Rente classic (KVS22 NT) würde die monatliche Rente in diesem Beispiel mit einem Guthaben von 65.000 Euro bei 178 Euro liegen und dynamisch steigen – fünf Jahre Rentengarantiezeit inklusive. Das ist deutlich über dem Schnitt von 132 Euro, den die Medien kritisieren.
Und die Kritik ist tatsächlich nicht gerechtfertigt.
Rente und Sparbeiträge in Relation setzen
Im Beitragsjahr 2020, das das Bundesfinanzministerium Mitte 2023 in der statistischen Auswertungen zur Riester-Förderung untersucht hat, hatten rund 57 % der geförderten Riester-Sparer weniger als 40.000 Euro Jahreseinkommen. 13,3 % verdienten weniger als 10.000 Euro, 14,7 % weniger als 20.000 Euro.
Im Schnitt dürften also weit weniger als die maximal möglichen 2.100 Euro in die Riester-Verträge der deutschen Sparer geflossen sein, die dem Beispiel oben zugrunde lagen. Gehen wir mal optimistisch davon aus, dass im Schnitt jeder Riester-Sparer 1.200 Euro in seinen Vertrag einzahlt, dann wäre das im Beispiel oben bei wiederum 4 Prozent konstanter Rendite bei 20 Jahren Sparzeit ein Guthaben von 37.000 Euro. Das entspräche einer lebenslang garantierten Rente bei der WWK mit fünfjähriger Rentengarantiezeit von rund 102 Euro monatlich.
Lebenslange Renten-Garantie: 100 % Sicherheit für die Sparer
Ändern werden sich diese Werte natürlich, wenn die ersten Sparer die Rente erhalten, die tatsächlich 45 Jahre in die Riester-Rente einzahlen und im Schnitt 4 Prozent Rendite erwirtschaften. Diese Sparer könnten bei knapp 264.000 Euro Kapitalsumme nach heutiger Rechnungsgrundlage mit einer Rente von 725 Euro rechnen, die dann ebenfalls dynamisch steigt.
Auch das mag dem einen oder anderen “wenig” erscheinen. Es geht aber eben nicht darum, Kapital aufzubauen, das im Rentenalter zur vollen Auszahlung zur Verfügung steht. Eine Riester-Rente fördert der Staat, um die Rentenlücke zu verkleinern. Und die Riester-Rente ist als lebenslang garantierte Altersvorsorge ausgerichtet und sichert damit das Langlebigkeitsrisiko ab. Und diese Sicherheit hat – wie bei jeder Sparform – ihren Preis.
Wer die Sicherheit (jetzt noch) nicht will, der kann beispielsweise mit einer Fondsrente ohne staatliche Förderung vorsorgen – Kapitalauszahlung zur freien Verfügung inklusive. Oder im Alter entscheidet man sich dann für eine Verrentung des Kapitals. Beide Optionen bietet die WWK Premium FondsRente 2.0 für interessierte Vorsorge-Sparer.
Zulagen und Steuervorteile: Turbo für die zusätzliche Riester-Vorsorge
Seit 2018 zahlt der Staat jedem Riester-Sparer eine Grundzulage von 175 Euro im Jahr. Pro Kind, das bis Ende 2007 geboren wurde, zahlt der Staat 185 Euro Riester-Zulage. Für Kinder, die ab 2008 geboren wurden, bekommen Sparer pro Kind 300 Euro pro Jahr. Bis zum 25. Geburtstag zahlt der Staat als Berufseinsteigerbonus einmalig einen Bonus von 200 Euro auf das Riester-Konto ein. Zusätzlich werden die gesamten gezahlten Riester-Beiträge als Sonderausgaben steuerlich erfasst. Das lohnt sich vorwiegend für Gutverdiener und Riester-Sparer ohne Kinder. Wie hoch der Steuervorteil ist, hängt von der individuellen steuerlichen Situation ab. So kann das in der Praxis aussehen, wenn wir von einem Riester Sparer mit 90.000 Euro zu versteuerndem Einkommen ausgehen, der ein Kind hat, das 2006 geboren wurde.
Beitrag mtl. | 145 Euro |
Grundzulage jährlich | 175 Euro |
Kinderzulage jährlich | 185 Euro |
Gesamte Einzahlung in den Riester-Vertrag im Jahr | 2.100 Euro |
Diese 2.100 Euro werden als Sonderausgaben steuerlich geltend gemacht und reduzieren die Steuerlast des Riester-Sparers im Jahr 2024 um 986 Euro. Davon werden die gewährten Zulagen abgezogen, sodass der Riester-Sparer 626 Euro Steuervorteil über die Einkommenssteuererklärung ausgezahlt bekommt. Damit beträgt der staatliche Zuschuss in diesem Fall mehr als 50 Prozent, bezogen auf die selbst geleisteten 145 Euro im Monat. Das dürfte tatsächlich lohnender sein, als viele denken!
Voraussetzung für die Gewährung der Zulagen und der Steuervorteile ist die Zahlung des sogenannten Mindesteigenbeitrages. Der beträgt 4 Prozent des Vorjahreseinkommens, mindestens 60 Euro, maximal jedoch 2.100 Euro abzüglich der Zulagen.
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