Mit Sicherheit in die Selbstständigkeit: Vermittler als Wegbegleiter

Der Schritt in die Selbstständigkeit bedeutet für Unternehmer und Freiberufler Unabhängigkeit und Gestaltungsfreiheit – doch er bringt auch erhebliche Risiken mit sich. Während Angestellte durch die gesetzliche Sozialversicherung automatisch abgesichert sind, müssen Selbstständige ihre Existenz eigenverantwortlich schützen. Ein Krankheitsfall, ein Unfall oder eine fehlende Altersvorsorge können schnell zur finanziellen Belastung werden. Besonders gravierend: Viele frisch gegründete Unternehmen scheitern nicht am fehlenden Erfolg, sondern an unerwarteten Risiken, auf die der Unternehmer nicht vorbereitet war.

Anders als Arbeitnehmer haben Selbstständige keinen gesetzlichen Anspruch auf Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, Erwerbsminderungsrente oder eine automatische Absicherung für den Ruhestand. Die Wahl der richtigen Versicherungen entscheidet darüber, ob der Unternehmer in Krisenzeiten finanziell überleben kann oder nicht. Neben der Krankenversicherung gehören insbesondere die Berufsunfähigkeits- oder Erwerbsunfähigkeitsversicherung, eine Absicherung gegen Haftungsrisiken und der Aufbau einer privaten Altersvorsorge zu den essenziellen Bausteinen.

Aber welche Risiken müssen berücksichtigt werden? Welche Versicherungen sind unverzichtbar? Und wie lassen sich individuelle Lösungen für unterschiedliche Branchen und Tätigkeiten finden? Der Artikel stellt die wichtigsten Versicherungen vor.

Einkommensabsicherung: Krankentagegeld & Berufsunfähigkeit

Selbstständige und Freiberufler haben im Krankheitsfall keinen Anspruch auf gesetzliches Krankengeld. Während Angestellte nach sechs Wochen Lohnfortzahlung Krankengeld von der gesetzlichen Krankenkasse erhalten, stehen Selbstständige ohne private Vorsorge finanziell oft vor einem Problem: Ohne Einkommen drohen bereits nach wenigen Wochen finanzielle Engpässe, da laufende Fixkosten wie Miete, Versicherungen oder Kredite weiterlaufen.

Eine Krankentagegeldversicherung (KTG) sichert genau dieses Risiko ab und zahlt ab einer festgelegten Wartezeit eine tägliche Leistung, die den Verdienstausfall kompensiert. Je nach Vertrag kann das Krankentagegeld schon ab dem 8., 15., 22. oder erst nach dem 42. Krankheitstag gezahlt werden.

Worauf Vermittler achten sollten:

  • Höhe des Krankentagegeldes: Die Leistung sollte mindestens die Fixkosten des Kunden decken, idealerweise auch einen Teil des Lebensstandards sichern.
  • Passende Karenzzeit: Eine frühe Auszahlung (z. B. ab dem 8. Tag) kostet mehr, eine zu lange Karenzzeit (z. B. 42 Tage) kann jedoch zu Liquiditätsproblemen führen. Ein guter Mittelweg liegt häufig zwischen 21 und 28 Tagen.
  • GKV- vs. PKV-Absicherung: Gesetzlich Versicherte können optional Krankengeld über die GKV vereinbaren, während Privatversicherte das Krankentagegeld individuell absichern müssen. Die Wahl des Versicherers und der Tarifdetails beeinflussen die Leistung.

Für Selbstständige gibt es außerdem keine gesetzliche Absicherung bei längerer Arbeitsunfähigkeit. Während Arbeitnehmer unter Umständen eine Erwerbsminderungsrente erhalten, haben Selbstständige ohne private Absicherung keinerlei staatliche Unterstützung. Ein langfristiger Einkommensausfall kann daher schnell existenzbedrohend werden.

Die WWK Berufsunfähigkeitsversicherung zahlt eine monatliche Rente, wenn der Versicherte seinen zuletzt ausgeübten Beruf aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen nicht mehr ausüben kann. Sie ist eine der wichtigsten Versicherungen für Unternehmer und Freiberufler, da sie nicht nur Krankheiten, sondern auch Unfallfolgen abdeckt – es gibt also gute Gründe, eine Berufsunfähigkeitsversicherung abzuschließen.

Absicherung der Familie und Geschäftspartner

Eine WWK Risikolebensversicherung gehört zu den wichtigsten Absicherungen für Selbstständige und Freiberufler, da sie finanzielle Sicherheit für Hinterbliebene oder Geschäftspartner bietet und dafür sorgt, dass Firma und Familie nicht in Gefahr geraten. Stirbt der Versicherte unerwartet, erhalten die Begünstigten die vereinbarte Versicherungssumme – ein essenzieller Schutz, wenn laufende finanzielle Verpflichtungen bestehen.

Besonders Freiberufler mit Krediten, Geschäftsbeteiligungen oder abhängigen Familienmitgliedern sollten sich absichern. Die Versicherung stellt sicher, dass Hinterbliebene nicht mit Schulden oder finanziellen Engpässen kämpfen müssen und dass Geschäftspartner nicht plötzlich ohne Kapital dastehen. Ohne diese Absicherung kann ein plötzlicher Todesfall nicht nur eine persönliche Tragödie, sondern auch eine wirtschaftliche Katastrophe bedeuten.

Worauf Vermittler achten sollten:

  • Versicherungssumme richtig wählen: Als Faustregel gilt eine Absicherung in Höhe von mindestens dem 3- bis 5-fachen des Jahresnettoeinkommens. Wer Kredite oder hohe finanzielle Verpflichtungen hat, sollte eher höher ansetzen.
  • Überkreuzversicherung für (Geschäfts-)Partner: Wenn sich zwei Partner gegenseitig absichern möchten, empfiehlt sich eine sogenannte Überkreuzversicherung. Dabei versichert jeder Partner den anderen, sodass die Versicherungssumme nicht in die Erbmasse fällt und direkt dem jeweils anderen zugute kommt.
  • Dynamikoption und Nachversicherung für steigende Absicherung: Durch eine Dynamikoption und die Nachversicherungsmöglichkeiten kann die Versicherungssumme regelmäßig ohne erneute Gesundheitsprüfung angepasst werden, um Inflation und steigende Verpflichtungen zu berücksichtigen. Besonders für junge Unternehmer ist das eine flexible Lösung.

Altersvorsorge

Selbstständige und Freiberufler haben in den meisten Fällen keinen automatischen oder nur einen geringen Anspruch auf gesetzliche Rentenleistungen und vergessen oft die Altersvorsorge. Wer nicht rechtzeitig vorsorgt, läuft Gefahr, im Ruhestand auf das Existenzminimum angewiesen zu sein.

Die Altersvorsorge für Selbstständige sollte daher frühzeitig, breit diversifiziert und flexibel gestaltet werden. Besonders wichtig ist eine Absicherung, die nicht nur Kapital für den Ruhestand aufbaut, sondern auch langfristige Risiken wie Inflation und Langlebigkeit berücksichtigt.

Worauf Vermittler achten sollten:

  • Flexibilität der Vorsorgeprodukte: Selbstständige haben oft schwankende Einkünfte, daher sind Lösungen wie die WWK Premium FondsRente 2.0 oder die WWK Premium FondsRente protect mit variablen Einzahlungen sinnvoll.
  • Steuerliche Vorteile nutzen: Vorsorgeprodukte wie die WWK BasisRenten bieten attraktive Steuervorteile, insbesondere für gut verdienende Selbstständige.
  • Kapitalerhalt und Inflationsschutz: Eine Altersvorsorge sollte nicht nur langfristig Rendite bringen, sondern auch die Inflation ausgleichen. Die fondsgebundenen Rentenversicherungen der WWK sorgen für diese Rendite.
  • Absicherung gegen Langlebigkeitsrisiko: Eine lebenslange Rentenzahlung stellt sicher, dass das Kapital nicht vorzeitig aufgebraucht wird.

Betriebs-Haftpflicht

Selbstständige und Unternehmer haften uneingeschränkt mit ihrem gesamten Privatvermögen für Schäden, die sie oder ihre Mitarbeiter im Rahmen der beruflichen Tätigkeit verursachen. Schon ein kleiner Fehler kann existenzbedrohende Schadensersatzansprüche nach sich ziehen. Der WWK-Schutz für Firmenkunden schützt vor den finanziellen Folgen von Personen-, Sach- und daraus resultierenden Vermögensschäden.

Besonders relevant ist die Betriebshaftpflicht für Handwerker, Gewerbetreibende, Gastronomen, Berater und Dienstleister, aber auch für viele Freiberufler, die im Kundenkontakt stehen oder für deren Tätigkeit das Risiko besteht, Dritte zu schädigen. Ohne diese Absicherung kann bereits ein kleiner Vorfall – etwa ein Sturz in Geschäftsräumen oder ein Schaden durch fehlerhafte Arbeit – zu erheblichen finanziellen Belastungen führen.

Was deckt die Versicherung ab?

  • Personenschäden: Ein Kunde stürzt im Büro oder Ladenlokal und verletzt sich schwer. Die Betriebshaftpflicht übernimmt Behandlungskosten, Verdienstausfall und mögliche Schmerzensgeldforderungen.
  • Sachschäden: Ein Handwerker beschädigt beim Einbau eines Möbelstücks versehentlich die Wände und Böden eines Kunden.
  • Vermögensschäden infolge von Personen- oder Sachschäden: Ein Elektriker verursacht durch einen Installationsfehler einen Stromausfall, wodurch einem Unternehmen ein Umsatzverlust entsteht.

Reine Vermögensschäden (also Schäden ohne vorhergehenden Sach- oder Personenschaden) sind in der Regel nur über eine Vermögensschadenhaftpflicht abgesichert. Diese ist besonders für Berater, IT-Dienstleister und Freiberufler wichtig, mehr dazu im folgenden Absatz.

Vermögensschadenhaftpflicht – Schutz vor finanziellen Ansprüchen

Für viele Selbstständige und Freiberufler reicht eine klassische Betriebshaftpflichtversicherung nicht aus, da sie nur Personen- und Sachschäden abdeckt. Doch was passiert, wenn durch eine fehlerhafte Beratung oder eine falsche Entscheidung ein Kunde einen finanziellen Schaden erleidet? Genau hier greift die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung (VSH). Sie schützt Selbstständige vor hohen Schadensersatzforderungen, die durch Fehler in ihrer beruflichen Tätigkeit entstehen können.

Für einige Berufsgruppen ist diese Absicherung sogar gesetzlich vorgeschrieben, darunter Rechtsanwälte, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer, Ärzte und Notare. Doch auch IT-Berater, Unternehmensberater, Architekten oder Versicherungsmakler sollten diesen Schutz in Betracht ziehen, da Fehlentscheidungen in diesen Bereichen schnell existenzbedrohende Forderungen nach sich ziehen können.

Die Vermögensschadenhaftpflicht tritt ein, wenn ein Kunde durch eine fehlerhafte Beratung, eine fehlerhafte Analyse oder eine verpasste Frist einen finanziellen Schaden erleidet. Beispiele hierfür sind:

  • Ein Steuerberater gibt eine fehlerhafte Auskunft, wodurch sein Mandant hohe Nachzahlungen leisten muss.
  • Ein IT-Berater richtet ein Netzwerk falsch ein, was zum Datenverlust und Arbeitsausfällen führt.
  • Ein Immobilienmakler übersieht eine wertmindernde Eigenschaft einer Immobilie, was den Käufer zu einer Schadensersatzforderung veranlasst.

Die Versicherung übernimmt in diesen Fällen nicht nur die finanziellen Entschädigungen an den geschädigten Kunden, sondern auch die Kosten für die rechtliche Abwehr unberechtigter Forderungen.

Haftungsrisiken für Vermittler: Fehler vermeiden

Versicherungsmakler und Vermittler tragen eine hohe Verantwortung, wenn sie Selbstständige und Freiberufler beraten. Ein Beratungsfehler kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass der Kunde im Ernstfall ohne ausreichenden Schutz dasteht – mit gravierenden finanziellen Folgen. Besonders problematisch sind folgende typische Fehler:

  • Keine Beratung zur richtigen Absicherung: Wird der Kunde nicht umfassend über seine Risiken informiert, besteht die Gefahr einer Unterversicherung. Gerade Selbstständige unterschätzen oft die Bedeutung von Einkommensabsicherung (BU, Krankentagegeld) und Haftpflichtversicherungen.
  • Krankentagegeld und Berufsunfähigkeit nicht abgestimmt: Wenn das Krankentagegeld zu früh endet und die BU-Rente erst nach mehreren Monaten beginnt, entsteht eine gefährliche Versorgungslücke. Dies kann zu finanziellen Schwierigkeiten für den Kunden und zu Haftungsansprüchen gegen den Vermittler führen.
  • Keine individuelle Anpassung an den Kundenbedarf: Standardlösungen reichen oft nicht aus. Die Versicherungen müssen an die berufliche Tätigkeit, Einkommenssituation und familiären Verpflichtungen des Kunden angepasst werden. Eine unzureichende Beratung kann dazu führen, dass der Kunde im Schadenfall zu wenig oder gar keine Leistung erhält.

Eine lückenlose Dokumentation der Beratung ist essenziell, um Vermittler vor möglichen Haftungsansprüchen zu schützen. Jede Beratung sollte detailliert festgehalten werden – insbesondere dann, wenn der Kunde bestimmte Absicherungen ablehnt oder bewusst eine Deckungslücke in Kauf nimmt. Sollte es später zu Unstimmigkeiten oder gar Beschwerden kommen, dient eine sorgfältige Dokumentation als Nachweis dafür, dass der Kunde umfassend aufgeklärt wurde. Dies kann im Streitfall entscheidend sein, um rechtliche Konsequenzen zu vermeiden.
Ebenso wichtig ist die regelmäßige Überprüfung der Versicherungen, da sich die Lebenssituation eines Selbstständigen oft schneller verändert als die eines Angestellten. Einkommenssteigerungen, der Ausbau des Geschäfts oder private Veränderungen wie Familienzuwachs können dazu führen, dass bestehende Versicherungssummen nicht mehr ausreichen. Um Versorgungslücken zu vermeiden, sollte mindestens einmal im Jahr ein Beratungsgespräch stattfinden, in dem der aktuelle Absicherungsbedarf überprüft und gegebenenfalls angepasst wird. Eine proaktive Betreuung sorgt nicht nur für optimalen Schutz des Kunden, sondern stärkt auch die langfristige Kundenbindung.

Titelbild: © pikselstock / stock.adobe.com

Teilt diesen Beitrag:

Ihr habt einen Fehler gefunden? Unsere Redaktion freut sich über einen Hinweis.

NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion der NewFinance zu allgemeinen und speziellen Themen rund um die Beratung in Sachen Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der WWK. Wir wünschen eine spannende und unterhaltende Lektüre!

Mehr vom Autor

Glasversicherung: Scherben bringen Glück?

Glasschäden passieren schnell – wer zahlt? Eine Glasversicherung kann schützen. Hier die wichtigsten Infos für Makler und Vermittler!

Fünf Dinge, die Kunden früher über Versicherungen wissen wollten

Hinterher ist man schlauer – besonders bei Versicherungen. 5 Erkenntnisse, die Kunden vorab kennen sollten, um teure Fehler zu vermeiden.

Die digitale Revolution der Finanzen: „Es muss eine kulturelle Änderung stattfinden.“

In der neuesten Folge unseres Podcasts „Standpunkt“ dreht sich alles um das Thema Digitalisierung in der Finanzwelt. Unser Gast, Dr. Olaf Zeitnitz, Professor für...

Standpunkt

"In unserem Interview- und Podcast-Kanal sprechen wir über das, was ein Kollektiv und eine starke Gemeinschaft ausmacht. Mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche, mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Spitzensport. Herzlich willkommen und viel Freude beim Lesen und Zuhören."

Thomas Heß
Bereichsleiter Marketing & Organisationsdirektor Partnervertrieb der WWK

Die digitale Revolution der Finanzen: „Es muss eine kulturelle Änderung stattfinden.“

In der neuesten Folge unseres Podcasts „Standpunkt“ dreht sich alles um das Thema Digitalisierung in der Finanzwelt. Unser Gast, Dr. Olaf Zeitnitz, Professor für...

„Nutzt die Riester-Chance“: Thomas Heß und Maximilian Backhaus auf der DKM 2024

Wie Vertriebspartner das Potenzial der Riester-Rente voll ausschöpfen können verraten Thomas Heß und Maximilian Backhaus im Podcast.

Wissenswertes von der starken Gemeinschaft

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Aktuell

Glasversicherung: Scherben bringen Glück?

Glasschäden passieren schnell – wer zahlt? Eine Glasversicherung kann schützen. Hier die wichtigsten Infos für Makler und Vermittler!

Fünf Dinge, die Kunden früher über Versicherungen wissen wollten

Hinterher ist man schlauer – besonders bei Versicherungen. 5 Erkenntnisse, die Kunden vorab kennen sollten, um teure Fehler zu vermeiden.

Die digitale Revolution der Finanzen: „Es muss eine kulturelle Änderung stattfinden.“

In der neuesten Folge unseres Podcasts „Standpunkt“ dreht sich alles um das Thema Digitalisierung in der Finanzwelt. Unser Gast, Dr. Olaf Zeitnitz, Professor für...