Reichtum – in welcher Form auch immer – ist in den seltensten Fällen das Resultat von Glück oder Zufall. Fast immer ist er das Ergebnis harter Arbeit, zähen Willens und einer Strategie. Das ist das Ergebnis jahrelanger Forschungen des US-Autoren Napoleon Hill, der von 1883 bis 1970 lebte und vor der Veröffentlichung seines Buches „Think and grow rich“ (Denke nach und werde reich) die berühmtesten und reichsten Menschen seiner Zeit befragte, um die Formel für Reichtum und finanzielle Unabhängigkeit zu finden. Viele seiner Gedanken sind auch heute – fast 90 Jahre nach dem Erscheinen des Buches – immer noch aktuell und sind ideale Gesprächspunkte in der Beratung und Vermittlung. Wir haben die Eckpunkte des Buches zusammengefasst.
1. Wünsche konkret formulieren
Die meisten Menschen wünschen sich materiellen Reichtum und Wohlstand – das war zu Lebzeiten Hills nicht anders als heute. Aber der Wunsch nach Reichtum war damals wie heute nicht entscheidend: Hill stellte damals fest, dass nur eine sorgfältige Planung, die Wahl geeigneter Mittel und eine eiserne Entschlossenheit, das Ziel um jeden Preis zu erreichen, zum Erfolg führen. Seine Strategie, um den Wunsch Wirklichkeit werden zu lassen, formulierte er in 2 Regeln:
- Man sollte sein finanzielles Ziel festlegen und sich klarmachen, was man will: Nicht abstrakt („Ich will reich werden“), sondern konkret („Ich möchte 250.000 € besitzen“). Entscheidend ist, dass man sich auch überlegt, welche Gegenleistung man bereit ist, für das Erreichen des Ziels zu investieren: Wie viel Geld will man monatlich sparen, wie viele Überstunden machen, wie viel Risiko bei der Geldanlage eingehen?
- Es ist wichtig, den Zeitpunkt zu bestimmen, zu dem man sein Ziel erreicht haben möchte. Denn wenn man sich keine Frist setzt, bleibt das Ziel immer in der Zukunft – und damit unerreichbar. Am besten fixiert man sein Ziel und den Weg dahin schriftlich für sich, damit man es nicht aus den Augen verliert.
2. Wissen (… wen man fragen muss)
Man muss nicht alles wissen rund um das Thema Geld und Finanzen. Aber man muss wissen, wen man fragen kann, wenn man etwas nicht weiß. So lässt sich Hills Kapitel über die Notwendigkeit von Bildung auf dem Weg zum Reichtum zusammenfassen.
Geld anlegen zu wollen, ist eine Sache. Die richtige Strategie dafür zu haben, eine ganz andere. Dafür benötigen die meisten Menschen Experten und Fachleute, die sie unterstützen – etwa Versicherungsmakler und Vermittler, die eine Strategie für die Altersvorsorge entwickeln. Denn niemand kann in einer komplexen Welt voller Vernetzungen und Abhängigkeiten in der Lage sein, alles selbst zu organisieren.
3. Fantasie
Um den Wert der Fantasie deutlich zu machen, erzählt Hill die Geschichte von Asa Griggs Candler, der Ende des 19. Jahrhunderts das Coca-Cola-Rezept vom Erfinder John Stith Pemperton kaufte. Das Rezept selbst hatte kaum einen Wert – es wechselte für weniger als 3.000 US-Dollar den Besitzer. Der wahre Wert erschloss sich erst dadurch, dass Candler aus dem ursprünglich als Kopfschmerzmittel verkauften Getränk durch geschicktes Marketing eine Kultmarke machte, die heute zu den teuersten und bekanntesten Unternehmen weltweit zählt. All das hatte Candler mit seiner Fantasie erreicht: Es konnte sich vorstellen, aus einem Kopfschmerzmittel ein Kultgetränk zu machen.
In jedem Menschen schlummert diese Fantasie. Natürlich formt nicht jeder einen Getränkehersteller von Welt, aber auch in den kleinen Dingen des Alltags hilft es oft, eigene Sichtweisen zu entwickeln und nicht der Masse hinterher zu laufen, die in eine andere Richtung trabt.
4. Entschlusskraft
In seinem Buch beschreibt Hill mangelnde Entschlusskraft als die häufigste Ursache für Misserfolg im Leben. Die Neigung, alles hinauszuschieben, beschreibt er als den am meisten verbreiteten Charakterfehler, an dessen Beseitigung viele Menschen arbeiten wollen und müssen. Wichtige Vorsorgeentscheidungen beispielsweise werden nicht dadurch leichter, dass man sie immer wieder vertagt.
Bei seinen Befragungen vermögender Menschen stellte Hill immer wieder fest, dass sie sich ausnahmslos dadurch auszeichneten, dass sie blitzschnell Entscheidungen trafen und diese in aller Regel nicht wieder umstießen, wenn nicht wirklich überzeugende Gründe vorlagen. Unentschlossenheit ist eine der Hauptursachen für Misserfolg – auch in finanziellen Fragen.
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