„Willkommen an Ihrem Heimatflughafen, willkommen im Chaos“: Worte, die Luftfahrt-Passagiere sich aktuell wohl häufiger denken. Eines der größten Probleme durch zu wenig Personal an den Flughäfen: verlorenes Gepäck. Wie können sich Reisende vorab schützen, damit die Urlaubserholung noch möglichst lange anhält?
Gepäckchaos an den Flughäfen
Endlich Sommer-, endlich Urlaubszeit. Reisende stehen früh auf, machen sich voller Vorfreude auf den Weg an den Flughafen, nur um dann endlose Schlangen an den Schaltern vorzufinden. Ein Bild, das derzeit europaweit einheitlich ist. So entschuldigte sich der Vorstand der Lufthansa bereits schriftlich bei seinen Kunden für die Flugverspätungen, prophezeite im selben Atemzug jedoch, dass sich die Lage zunächst nicht bessern werde, die Verantwortlichen auf das Verständnis der Kunden hoffen. Doch woher resultiert das Chaos?
Noch immer kämpft die Luftfahrtbranche mit den Folgen der Corona-Krise. Durch enorme Umsatzeinbußen waren einige der Branchenkonzerne gezwungen, ihr Personal gravierend zu reduzieren. Dieses fehlt nun nach wie vor, allerdings stieg die Anzahl der Passagiere nach Lockerung oder Abschaffung der Corona-Maßnahmen rapide an. Ein Personalproblem, das wiederum in verlorenen Gepäckstücken resultiert. Ein Beispiel: Der Dublin Airport. Die Schlange der wartenden Passagiere reichte bis vor das Gebäude, 4.200 Gepäckstücke befanden sich Berichten der irischen Zeitung The Journal am Flughafen. Darunter Gepäckstücke, die bewusst nicht in den zugehörigen Flieger verladen wurden. Das Personal entscheidet gezielt, welche Flüge es auslässt, um sich im Rahmen der verfügbaren Arbeitskraft bestmöglich auf wenigstens ein paar Flugzeuge zu konzentrieren. Zwar müssen Reisende anschließend „lediglich“ rund zwei Wochen auf ihr Gepäck warten, das kann im Zweifel jedoch die gesamte Zeitspanne der Reise sein.
Zeit ist Geld
Wie wahrscheinlich ein (zunächst) verlorenes Gepäckstück ist, verdeutlicht ebenfalls das Beispiel Dublin: Hunderte von Gepäckstücken bleiben dort täglich liegen, das Personal kommt kaum mit der Bearbeitung hinterher. Gerade bei Drehkreuz- und Anschlussflügen reicht die Zeit oftmals nicht, um die vielen Koffer fachgerecht weiterzuleiten und ihren Besitzern zurückzugeben.
Sollte der Flug eines Passagiers also auf Grund der „Gepäck-Triage“ mancher Flughäfen nicht beladen werden, ist auch ein endgültiger Verlust des Gepäcks nicht auszuschließen. Die gute Nachricht: Reisende haben bereits bei einer Verspätung, nicht nur dem endgültigen Verlust, einen Anspruch auf eine Kostenerstattung von bis zu 1.500 Euro. Um den entsprechenden Wert zu ermitteln, stellt beispielsweise der ADAC einen Schadenrechner zur Verfügung. Möglich ist sowohl eine Kostenminderung des Reisepreises als auch eine anteilige Erstattung der Ersatzkäufe.
Ab 1.500 Euro besser alles unter einem Dach
Anteilig ist hier jedoch der Knackpunkt. Denn: Bei einem Wert über 1.500 Euro ist mit einem finanziellen Verlust zu rechnen.Außerdem deckt die Erstattung der Airlines keine Wertgegenstände wie Schmuck, Geld oder Elektrogeräte wie beispielsweise Laptops ab. Die „Hausratversicherung plus“ kann Kunden an dieser Stelle die Sorgen nehmen. Mit dem entsprechenden Zusatzbaustein, den Kunden obligatorisch hinzufügen können, beinhaltet der Tarif einen Reisegepäckschutz bis 3.000 Euro. Die Ratingagentur Franke und Bornberg zeichnete die Tarifvariante mit der Bestnote FFF/hervorragend aus.
Wichtig ist in jedem Fall eine sofortige Meldung des Schadens. So rät auch die Verbraucherzentrale bei Beschädigung oder Verlust des Gepäcks noch am Flughafen Meldung zu erstatten. Innerhalb von 21 Tagen sollten sowohl die Fluggesellschaft, als auch der Reiseveranstalter informiert sein.
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