31 Prozent der Deutschen geben an, dass sie aktuell unter Depressionen, Angststörungen, Essstörungen, Zwangsstörungen oder anderen psychischen Erkrankungen leiden. Das ergibt sich aus dem Mental Health Report eines Versicherers, für den das Meinungsforschungsinstitut Ipsos eine repräsentative Umfrage ab 18 Jahren in Deutschland und fünfzehn weiteren Ländern durchgeführt hat.
Dabei variiert die mentale Gesundheit zwischen den Altersgruppen stark: Insbesondere junge Menschen von 18 bis 24 Jahren (41 Prozent) und 25 bis 34 Jahren (39 Prozent) geben besonders häufig an, derzeit unter einer mentalen Erkrankung zu leiden. Bei den 65- bis 75-Jährigen sind es dagegen 15 Prozent.
Psychische Erkrankungen auf dem Vormarsch
Die Techniker Krankenkasse hat in ihrem Gesundheitsreport 2023 belegt, dass mehr als jede und jeder dritte Studierende Burn-out-gefährdet ist. Die psychische Belastung spiegelt sich unter in den Auswertungen der Arzneimittelverordnungen der bei der TK versicherten Studierenden im Alter zwischen 20 und 34 mit eigener Mitgliedschaft bei der TK wider. So ist der Anteil der Studierenden, die Antidepressiva verordnet bekommen haben, von 2019 auf 2022 um 30 Prozent gestiegen. Die DAK hat nach Auswertung der Krankmeldungen unter ihren Versicherten ebenfalls festgestellt, dass psychische Erkrankungen neben Infekten einer der Hauptgründe für die steigende Zahl von Fehltagen waren.
Krankenstand auf Rekordhoch
Die DAK Gesundheit wartete neben vielen anderen mit Rekordzahlen zum Krankenstand auf: Dieser lag 2023 in Deutschland im zweiten Jahr in Folge auf Rekordniveau. Weit über die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hatte von Januar bis Dezember 2023 mindestens eine Krankschreibung. Im Gesamtjahr ergaben sich im Durchschnitt 20 Fehltage pro Kopf. Gründe dafür waren vorwiegend Atemwegserkrankungen wie Erkältungen, Bronchitis und Grippe. Aber es gab auch einen merklichen Anstieg an Krankschreibungen wegen psychischer Erkrankungen – insgesamt verzeichnete die DAK ein Plus von 7,4 Prozent. Der Krankenstand lag insgesamt bei 5,5 Prozent. Im Vergleich verschiedener Berufsgruppen hatten Menschen in der Altenpflege den höchsten Wert (7,4 Prozent), gefolgt von Kita-Beschäftigten (7,0 Prozent).
Makler in der Pflicht: Gesundheitsstand sauber dokumentieren
Drei Meldungen mit ganz unterschiedlichen Themen, die trotzdem eines gemeinsam klarmachen: Die Arbeitskraft ist ein Gut, das es zu schützen gilt. Das gilt für alle Erkrankungen, die unsere Arbeitskraft bedrohen – und natürlich auch für psychische Beschwerden. Eine solche Vorerkrankung – früher oft als K.-o.-Kriterium in der BU angesehen – schließt also einen möglichen Versicherungsschutz für die Arbeitskraft nicht mehr aus. Ein Grund mehr für Vermittlerinnen und Vermittler, eine Arbeitskraftabsicherung nicht zu schnell „links liegenzulassen”, wenn der Kunde Vorerkrankungen mitbringt. Wer als Versicherungsmakler die Gesundheitsgeschichte seiner Kunden sauber für eine Risikovoranfrage aufbereitet, hat ausgezeichnete Chancen, auch mit Vorerkrankungen ein positives Votum zu erhalten. Und mit einer detaillierten Risikovoranfrage lässt sich über die BU hinaus gleich die Versicherbarkeit im Bereich der Grundfähigkeiten ermitteln.
Gesundheit als Anknüpfungspunkt für die Beratung
Studien zur Gesundheit bieten Vermittlern über die Arbeitskraftabsicherung hinaus spannende Anknüpfungspunkte für das Kundengespräch. Das ist oft geprägt von der klassischen Einschätzung vieler Kunden: Krank werden immer nur die Anderen. Zahlen wie die aus den Untersuchungen oben im Text zeigen aber wieder einmal eindrucksvoll: Es kann jeden treffen.
Und in diesem Fall helfen Vorsorgelösungen wie eine stationäre Zusatzversicherung und natürlich auch ein auskömmliches Krankentagegeld dabei, die finanziellen Folgen einer Erkrankung abzumildern und gleichzeitig die bestmögliche Versorgung sicherzustellen. Vorsorgelösungen können dabei nicht nur Hilfestellung leisten, wenn tatsächlich eine Krankheit festgestellt wird: Moderne Zusatzversicherungen eröffnen den Kundinnen und Kunden Vorsorgeuntersuchungen, die die gesetzlichen Kassen nicht (mehr) tragen. Und eine möglichst engmaschige und effiziente Vorsorge und Prävention ist der beste Weg, um Krankheiten gar nicht erst entstehen zu lassen.
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