Geschäftsreisen auf Schienen gewinnen laut aktueller Umfrage zunehmend an Beliebtheit. Dabei steigt ebenso die Unzufriedenheit hinsichtlich überfüllter Züge, Verspätungen und unbewirtschafteter Bordbistros. Wie fahren Deutschlands Makler und wie sieht die Zukunft der Mobilität aus?
Weg vom Auto, hin zu Lastenfahrrad und E-Scooter – soweit jedenfalls die grobe Meinung in den sozialen Netzwerken. Doch trifft das tatsächlich zu? Wie sieht das die Branche? Wir haben bei Versicherungsmaklern in einer der großen Social-Media-Gruppen nachgefragt.
Das Auto
Mehr als die Hälfte der befragten Makler (58 Prozent) greift am liebsten auf den klassischen Verbrenner zurück. Da die Debatte um die fossilen Brennstoffe schon eine ganze Weile lang hin und her wogt, ist vielen bewusst, dass Verbrennerautos kein unbegrenzt aufrechtzuerhaltendes Modell sind. Die Europäische Kommission verfolgt im Rahmen ihrer „Green Deal“-Strategie eine Verminderung von Emissionen von Pkw um rund 55 Prozent – und das bis spätestens 2030. Lkw sollen immerhin 50 Prozent weniger CO₂ ausstoßen. Bis 2035 ist eine Reduzierung von Neuwagenemissionen auf 0,0 angepeilt.
E-Autos
Mit 16 Prozent liegt das E-Auto hinter dem klassischen Verbrenner bei den Maklern auf dem zweiten Platz der beliebtesten Mobilitätsformen. Außerdem fahren acht Prozent der Makler HybridFahrzeuge. Seit einiger Zeit fördert die Bundesregierung diese Alternativen zum Verbrenner. Wie das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mitteilt, fördert die Bundesregierung seit dem 1. Januar 2023 ausschließlich elektrische Fahrzeuge, die nachweislich einen positiven Klimaschutzeffekt haben.
Der sogenannte Umweltbonus konzentriert sich damals auf batterie- und brennstoffzellenbetriebene Fahrzeuge – beim Kauf von reinen Elektroautos gibt es eine Prämie von zwischen 3.000 und 4.500 Euro. Unternehmer aufgepasst: Ab dem 1. September 2023 sind nur noch Privatpersonen antragsberechtigt. Weiterhin entfällt der Umweltbonus ab dem 1. Januar 2024 vollständig, sobald das E-Auto über einem Nettolistenpreis von über 45.000 Euro liegt. In den letzten Jahren hat die Elektromobilität „deutlich an Schwung“ gewonnen und die Anzahl von Autos mit Batteriebetrieb steigt stetig an.
Laut Bundesumweltminister Robert Habeck wird die Förderung langfristig ganz entfallen: „Fahrzeuge werden also immer beliebter und brauchen in absehbarer Zukunft keine staatlichen Zuschüsse mehr. Wir müssen aber den Übergang gestalten und genau das tun wir mit der Neukonzipierung der Förderung.“ Konkrete Informationen zum Antrag und dazu, welche E-Autos antragsfähig sind, stellt das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle zur Verfügung.
Nachhaltiger, aber oft zu spät
Neun Prozent: So viele Makler gaben an, am liebsten mit dem Zug zu fahren. Der Schienennah- und Fernverkehr gilt als einer der Heilsbringer im Kampf gegen den Klimawandel. Laut dem Branchenverband VDV steht die Schiene „wie kein anderes Verkehrsmittel für moderne, klimaschonende Mobilität“. Bis 2027 sei ein Investitionsvolumen in Eisenbahninfrastruktur von rund 45 Milliarden Euro notwendig. In einer Verbandsmeldung teilt VDV-Präsident Ingo Wortmann mit, dass vor allem in den Ballungsräumen bei gutem Angebot „dringend“ zusätzliche Kapazitäten notwendig seien.
„Und in vielen ländlichen Räumen brauchen wir ebenso dringend insgesamt ein besseres Angebot. Deshalb ist es von immenser Bedeutung, dass nach dem Deutschland-Ticket jetzt das DeutschlandAngebot im ÖPNV folgt. Hierzu werden wir in den kommenden Monaten intensiv mit Bund und Ländern in den fachlichen Austausch gehen. Wir müssen den Schwung des Deutschland-Tickets nutzen, um den ÖPNV bundesweit nachhaltig auf ein neues Qualitätsniveau zu heben.“
Eines der großen Probleme bei der Bahn sind die teils massiven Verspätungen und Ausfälle. Wer eine Verspätung mitmacht, hat womöglich ein Anrecht auf Kompensation. Wie genau das aussieht, verrät die Bahn auf dieser Homepage.
Makler und Mikromobilität
Und zuletzt greifen acht Prozent der Makler auf die sogenannte Mikromobilität zurück. Das umfasst mit sieben Prozent das Fahrrad und mit 1,0 Prozent den E-Roller. Gerade im Zuge der urbanen Veränderung tritt das Fahrrad weiter in den Vordergrund. Städte wie Paris und Mailand wollen zu sogenannten „15-Minuten-Städten“ werden, in denen die Anwohner von Grünanlagen über Sporteinrichtungen bis hin zum Supermarkt und der öffentlichen Verwaltung weniger als 15 Minuten brauchen. Eine internationale Abkehr vom autozentrischen Bild der modernen Stadt zeichnet sich ab. Zusätzliche Fahrradwege sollen den Umstieg auf nachhaltige Alternativen zum Auto erleichtern.
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