Mobile Payment, Data-Analytics und Cybersecurity: Digitales Banking braucht innovative IT. Doch wie sieht das konkret aus? Und wie ist der Stand der Entwicklung?
Digitale Transformation bei den Banken
Bei der Frage nach der größten Herausforderung für eine Bank gibt ein Großteil der Vorstände die digitale Transformation an. Es handelt sich dabei um einen nicht endenden Prozess, der regelmäßig neue Handlungen vonseiten der Unternehmen erfordert, sofern diese nicht den Anschluss verlieren wollen. Die Covid-19-Pandemie hat für einen gewaltigen Schub in Sachen Fortschritt gesorgt, doch allzu oft sind dessen Früchte kleinteilig und kurzlebig. Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsunternehmens Deloitte ist die tatsächliche Systemmodernisierung für viele Banken noch Wunschdenken. Nur elf Prozent der befragten Vorstände gaben an, dass ihr Unternehmen die wichtigen Systeme bereits digitalisiert hat.
Digitalisierung in fünf Schritten
Denn sie stehen vor diversen Herausforderungen, deren Lösung sich jeweils unterschiedlich schwer gestaltet. Die fünf wichtigsten Aspekte sind Künstliche Intelligenz (KI), Cyber-Sicherheit, Cloud-Systeme, Advanced Analytics und Prozessautomatisierung. Bei jedem dieser Aspekte gibt mindestens die Hälfte der Vorstände an, bei der Umsetzung und Implementierung der jeweiligen Technik auf Schwierigkeiten zu stoßen.
Cloud-Systeme
Besonders Cloud-Systeme stehen als Schlüsselfaktor für eine gelungene Digitalisierung des Bankensektors im Mittelpunkt. Sie ermöglichen eine Bandbreite anderer Technologien – zum Beispiel können sie zum Hosting von KI-Softwares dienen. Aktuell haben Banken eine Vielzahl verschiedener Lösungsansätze für die Nutzung von Cloud-Systemen gefunden. Diese müsse zum Herzstück der Unternehmen werden, unterstützt von der Führungsriege und mit klaren Strategien.
Künstliche Intelligenz
KI wiederum hat für vielerlei Anwendungen ein gewisses Potenzial. Zum Beispiel kann es Back-Office-Tätigkeiten automatisieren. Banken können dabei die Standardisierung von Prozessen herbeiführen, sodass am Ende für weniger Aufwand ein größerer Ertrag herauskommt und die operativen Kosten sinken. Kunden wiederum profitieren von „entschlackten“ Vertragsabwicklungen.
Mobile Banking
Für Kunden ist nach wie vor mobiles Banking ein wichtiges Stichwort. Gerade in der heutigen Zeit, in der Smartphones sich als kleine „Kommandozentralen“ für das alltägliche Leben etabliert haben, gilt es dem Schutz dieser Zentrale besonderen Wert beizumessen. Mobile und internetfähige Geräte ermöglichen das einfache Abwickeln von Geschäften unterwegs. Allerdings kommen hier – zuzüglich der bereits aus dem stationären Banking vom Computer aus bekannten Risiken – Gefahren des mobilen Surfens hinzu. Als Beispiele seien hier Phishing und offene WiFi-Netzwerke genannt. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnt zum Beispiel, das Betriebssystem stets auf dem neuesten Stand zu halten und Downloads genauestens zu prüfen. Weitere Tipps dazu gibt es beim BSI.
Advanced Analytics
Was sind Advanced Analytics? Grob übersetzt bedeutet der Begriff soviel wie „Fortgeschrittene Analysen“ und bezieht sich auf einen Teilbereich der Datenverarbeitung. Dieser versucht Vorhersagen über die Zukunft zu treffen – zumindest in einem gewissen Rahmen. Advanced Analytics können, sofern richtig angewandt, Banken dabei helfen, ihren Kunden das Leben zu erleichtern. Die Bundesbank berichtet, dass etwa die Hälfte der deutschen Banken diese Praxis bereits nutzt. Zum Beispiel können Chatbots Kunden bei einfachen Nachfragen unterstützen. Allerdings können diese Analysen auch Kunden segmentieren und so für personalisierte Produktangebote sorgen. Diese sind dann wesentlich besser auf den jeweiligen Kunden zurechtgeschnitten.