Rund 2,3 Millionen Menschen nicht deutscher Staatsbürgerschaft leben aktuell in Deutschland. Viele von ihnen arbeiten bei uns als sogenannte Expatriates – sei es temporär oder dauerhaft. Diese vielfältige Bevölkerungsgruppe repräsentiert nicht nur kulturelle Vielfalt, sondern auch ein erhebliches wirtschaftliches Potenzial, besonders für die Finanzberatung. In diesem Beitrag gehen wir auf diese vielschichtige Bevölkerungsgruppe und ihren sehr differenzierten Absicherungsbedarf ein.
Versicherungsbedarf in der Fremde: Mehr als nur Krankenversicherung
Expatriates stehen vor einer besonderen Herausforderung, sich in unserem komplexen Versicherungs- und Finanzsystem zurechtzufinden. Neben der obligatorischen Krankenversicherung müssen sie sich mit anderen Themen wie Haftpflicht-, Hausrat- und gegebenenfalls mit Kfz-Versicherungen aber auch mit Altersvorsorge und biometrischen Risiken auseinandersetzen. Dabei ist es vielfach entscheidend, dass die Versicherungs- und Vorsorgeprodukte nicht nur in Deutschland, sondern auch auf internationaler Ebene Schutz bieten, vor allem wenn es um Haftungsfragen im Ausland geht.
Tobias Breu, Gewinner des Jungmakler-Awards 2023, der sich unter anderem auf die Beratung von Expatriates in Deutschland spezialisiert hat, sagt zum Bedarf: “Man muss wissen: Die Grundlagen der deutschen Versicherungswelt sind fremd, besonders das Gesundheitssystem. Somit sind auch oft die ersten wichtigsten Versicherungen die Kranken- und Krankenzusatz-, Privathaftpflicht-, Kfz-Versicherungen.”
Altersvorsorge ohne Grenzen: Planung mit Weitblick
Die Altersvorsorge für Expatriates erfordert eine langfristige und flexible Planung. Rentenansprüche aus dem Heimatland und Deutschland müssen koordiniert werden, um Versorgungslücken zu vermeiden. Finanzberater arbeiten hier vielfach auch mit internationalen Vorsorgeprodukten, die eine Portabilität zwischen verschiedenen Ländern ermöglichen.
Recht verstanden: Steuern und Regularien
Die rechtlichen und steuerlichen Aspekte der Finanzplanung für Expatriates können kompliziert sein. Doppelbesteuerungsabkommen, ausländische Steuergesetze und die Anmeldung bei deutschen Behörden sind nur einige der Punkte, bei denen qualifizierte Beratung unerlässlich ist. Ein umfassendes Verständnis dieser Materie ist nicht nur für die Compliance wichtig, sondern auch, um finanzielle Nachteile für die Klienten zu vermeiden.
Kulturelle Brücken bauen: Beratung ohne Barrieren
Die Beratung von Expatriates erfordert nicht nur fachliches Know-how, sondern auch interkulturelle Kompetenzen. Sprachliche Barrieren und kulturelle Unterschiede können die Beratung erschweren. Finanzberater müssen daher in der Lage sein, komplexe Inhalte verständlich zu kommunizieren und kulturelle Sensibilität zu zeigen. Außerdem sind technische Hilfsmittel wie die Online-Beratung, mehrsprachige Websites oder Apps wichtige Werkzeuge für den Beratungserfolg in diesem Kontext.
Expatriates: Gute Beratung mit Perspektiven
Expatriates sind häufig gut ausgebildet, verfügen über ein überdurchschnittliches Einkommen und haben einen Bedarf an maßgeschneiderten Finanzdienstleistungen. Sie bringen eine globale Perspektive und oft auch internationale Geschäftsmöglichkeiten mit. Finanzberater, die sich auf diese Zielgruppe spezialisieren, eröffnen sich damit nicht nur einen wachsenden Markt, sondern auch die Chance, als kompetente Partner in einer globalisierten Welt zu agieren.
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