Kundenansprache: So kommuniziert die Branche mit Bestandskunden

Die richtige Kundenansprache kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden, was das Vertrauensverhältnis zwischen Makler und Kunde angeht. Doch wie gelingt das? Wir werfen einen Blick auf die beliebtesten Kommunikationswege der Branche.

Deutsche wissen um die Lücke

Dass für fast alle Kunden eine fachkompetente Beratung vor dem Versicherungsabschluss wichtig ist, ist bekannt. 92 Prozent wünschen sich solch eine Beratung. Ein Großteil der Kunden will sich nicht allzu lange damit beschäftigen, aus einem großen Angebotskatalog die passenden Policen herauszusuchen. Diese Fragen entfallen möglichst auf den Versicherungsmakler. Und der will ebenfalls klug gewählt sein: Knapp drei Viertel der Kunden achten bei der Auswahl auf ein persönliches Vertrauensverhältnis zum Vermittler. Das fand das Marktforschungsinstitut Sirius Campus GmbH heraus.

Wie bauen Versicherungsmakler dieses Vertrauensverhältnis am besten aus? Die naheliegende Antwort ist eine regelmäßige Kontaktaufnahme. Diese kann zum Ziel haben, Kunden über neue, bessere Angebote zu informieren oder über wichtige Änderungen am Vertrag aufzuklären. Um herauszufinden, auf welchem Wege Versicherungsmakler am liebsten den Kontakt aufbauen, haben wir in einer der großen Maklergruppen in den sozialen Netzwerken nachgefragt.

Persönliche E-Mail

Die persönliche E-Mail lag dabei mit 35 Prozent vorn. Damit gehört E-Mail-Marketing zu den beliebtesten Marketingmedien – aber ist es auch erfolgreich? Einer aktuellen Studie zufolge bietet E-Mail-Marketing gegenüber anderen Ansprachemethoden den entscheidenden Vorteil, dass Makler die Botschaften stark individualisieren können. Das geht schon bei der Betreffzeile los: Hier ist es möglich, früh einen Blickfang zu setzen, um so die Klickrate zu erhöhen. Außerdem kann der Versandzeitpunkt in bestimmten Fällen den Ausschlag geben. Wer eine hohe Interaktion mit dem Mailing wünscht, dem raten Experten dazu, tendenziell am Nachmittag oder am frühen Abend zu versenden.

Anruf

Ein Viertel der befragten Makler (25 Prozent) greift am liebsten auf das Telefon zurück, um Bestandskunden zu kontaktieren. Dass dies nicht immer flüssig abläuft, zeigt ein Gerichtsurteil aus dem Jahr 2019: Hier hatte ein Versicherungsmakler einen Kunden angerufen, um ihm ein neues Angebot zu unterbreiten. Der Kunde fühlte sich belästigt, zog vor Gericht – und bekam Recht. Auch hier ist eine Gratwanderung keine Seltenheit aber Makler können das umgehen, indem sie sich vorher auch hier die Einwilligung einholen.

WhatsApp

Mit ebenfalls 35 Prozent ist WhatsApp als Kundenkommunikationskanal ebenso beliebt wie die E-Mail. Für viele ist das vor allem darum eine praktische Angelegenheit, weil zwei Milliarden Menschen auf der Welt den Messenger nutzen. Im Alltag hat WhatsApp SMS, Mail und Chat-Programme wie Skype oder ICQ schon lange abgelöst. WhatsApp kommt mit einer Business-Variante daher, die komplett auf Kundenkommunikation ausgelegt ist und über die Makler ihre Inhalte nach Belieben an Kunden ausspielen können. Doch Achtung: Kunden müssen vorher eingewilligt haben, um kontaktiert zu werden.

Eine Opt-In-Lösung können Makler auf ihrer Webseite installieren. Außerdem liegen hier einige Bedenken bezüglich des Datenschutzes vor, denn WhatsApp-Business scannt die Kontakte im Adressbuch des Smartphones. Sollten sich darin Kunden befinden, die nicht zugestimmt haben, erfasst zu werden, kann das gegen die DSGVO verstoßen. Ein zusätzliches Business-Handy, das nur Kunden im Adressbuch führt, nachdem diese der Datenerfassung zugestimmt haben, kann dieses Problem lösen.

Newsletter

Mit vier Prozent bleibt der Anteil, der auf Newsletter-Versendungen zurückgreift, eher gering. Genau wie bei anderen Kontaktoptionen ist auch hier die Einwilligung des Kunden essenziell, sonst endet ein Newsletter in einem DSGVO-Verstoß. T3n rät dazu, Kunden mit größtmöglicher Transparenz darüber aufzuklären, welche Vorteile sie von einer Newsletter-Anmeldung haben – und darüber, welche Vorteile und Mehrwerte sie davon haben. Außerdem sollten Makler regelmäßig Öffnungsraten, Zustellraten oder Klickraten vergleichen und auswerten, um künftige Kampagnen noch effektiver fahren zu können.

Briefwerbung

Und zuletzt gab ein Prozent der Makler an, es mit Briefwerbung zu versuchen. Persönlich adressierte Briefwerbung ist laut IHK ebenfalls nur nach Einwilligung vonseiten des Kunden möglich. Nachteile von Briefmarketing sind die längere Zeit, die der Versand braucht, außerdem hat der Makler kaum eine Möglichkeit um einzusehen, wie viele Briefe tatsächlich geöffnet werden und zudem könnten sich umweltbewusste Kunden daran stören, dass Papier benutzt wird. Recycling-Papier kann hier Abhilfe schaffen.

Am Ende kommt es jedoch nicht nur auf die Form der Kommunikation an, sondern auch darauf, wer hier erreicht werden soll. Wer herausfindet, wie seine Kunden sich den Kontakt vorstellen, ist klar im Vorteil.

Titelbild: © sebra / stock.adobe.com

Teilt diesen Beitrag:

Ihr habt einen Fehler gefunden? Unsere Redaktion freut sich über einen Hinweis.

NewFinance Redaktion
NewFinance Redaktionhttps://www.newfinance.de
Hier bloggt die Redaktion der NewFinance zu allgemeinen und speziellen Themen rund um die Beratung in Sachen Versicherung, Finanzen und Vorsorge aber auch zu Unternehmensthemen der WWK. Wir wünschen eine spannende und unterhaltende Lektüre!

Mehr vom Autor

Ein Unglück kommt selten allein – aber alle sind versichert

Verzichten kann heute kaum jemand auf die Hausratversicherung, wenn Kunden über die Jahre hochwertiges Inventar angeschafft haben. In solchen Fällen kann man froh sein, über eine Hausratversicherung zu verfügen, die im Schadensfall wertvollen Hausrat ersetzt.

Früh übt sich: So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld

Eltern ihren Kindern den Umgang mit Finanzen früh und verständlich erklären. Die „Einstiegswährung” Taschengeld spielt dabei ebenso eine Rolle, wie auch das Thema Sparen.

“Das magische Dreieck in der bAV muss in allen drei Bereichen funktionieren”

Die Erfolgsfaktoren in der bAV auf den Punkt gebracht - im Podcast mit Andreas Hofmann und Bernd Steinhart von Pension Benefits und Ruven Simon von der WWK steigen wir tief in die Beratungspraxis ein.

Standpunkt

"In unserem Interview- und Podcast-Kanal sprechen wir über das, was ein Kollektiv und eine starke Gemeinschaft ausmacht. Mit Kolleginnen und Kollegen aus der Branche, mit Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Spitzensport. Herzlich Willkommen und viel Freude beim Lesen und Zuhören."

Thomas Heß
Bereichsleiter Marketing & Organisationsdirektor Partnervertrieb der WWK

“Das magische Dreieck in der bAV muss in allen drei Bereichen funktionieren”

Die Erfolgsfaktoren in der bAV auf den Punkt gebracht - im Podcast mit Andreas Hofmann und Bernd Steinhart von Pension Benefits und Ruven Simon von der WWK steigen wir tief in die Beratungspraxis ein.

Thomas Heß und Maximilian Backhaus: „Was wir anbieten, ist Branchenweit einzigartig!“

Im WWK Standpunkt-Podcast erklären Thomas Heß & Maximilian Backhaus, wie die WWK ihre Position als führender Riester-Anbieter ausbauen will.

Wissenswertes von der starken Gemeinschaft

Vimeo

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von Vimeo.
Mehr erfahren

Video laden

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Aktuell

Ein Unglück kommt selten allein – aber alle sind versichert

Verzichten kann heute kaum jemand auf die Hausratversicherung, wenn Kunden über die Jahre hochwertiges Inventar angeschafft haben. In solchen Fällen kann man froh sein, über eine Hausratversicherung zu verfügen, die im Schadensfall wertvollen Hausrat ersetzt.

Früh übt sich: So lernen Kinder den richtigen Umgang mit Geld

Eltern ihren Kindern den Umgang mit Finanzen früh und verständlich erklären. Die „Einstiegswährung” Taschengeld spielt dabei ebenso eine Rolle, wie auch das Thema Sparen.

“Das magische Dreieck in der bAV muss in allen drei Bereichen funktionieren”

Die Erfolgsfaktoren in der bAV auf den Punkt gebracht - im Podcast mit Andreas Hofmann und Bernd Steinhart von Pension Benefits und Ruven Simon von der WWK steigen wir tief in die Beratungspraxis ein.