Rohstofffonds interessieren viele Anleger – nicht zuletzt, weil Rohstoffe viel greifbarer sind als etwa Aktien oder Anleihen. Wir alle haben täglich mit Rohstoffen zu tun: Von Obst und Gemüse im Supermarkt über Industrierohstoffe, die unseren Alltag möglich machen – beispielsweise Handy oder Fernseher. Und natürlich sind Rohstoffe wie Öl und Gas die wichtigsten Themen der letzten Monate. Rohstoffe bestimmen unseren Alltag – und sie sind eine eigene Anlageklasse.
Wie richten sich die Fonds aus?
Rohstofffonds investieren in die verschiedensten Rohstoffe wie Metalle, Agrarrohstoffe oder Industriemetalle. Sie investieren dabei breit aufgestellt und legen Wert auf eine Diversifikation: Fonds investieren deshalb meist in eine Vielzahl von Rohstoffen und berücksichtigen dabei noch Regionen des Rohstoffmarktes, um Preisschwankungen besser ausgleichen zu können. Auch Nachhaltigkeitsüberlegungen spielen heute bei der Ausrichtung eine wichtige Rolle. Das Fondsmanagement berücksichtigt daher auch Umwelt-, Sozial- und Unternehmens-Kriterien (ESG), um verantwortungsbewusste Investitionen zu fördern. Viele weitere Faktoren fließen in die Überlegungen der Fondsmanager ein: Währungsschwankungen müssen sie ebenso abfedern wie steigende Zinsen, das Inflationsrisiko und geopolitische Entwicklungen auf der ganzen Welt.
Wie zeige ich als Vermittler die Vorteile dieser Fondsklasse auf?
Diversifikation spielt auch für die Anleger bei der Investmentklasse der Rohstofffonds eine wichtige Rolle. Mit ihnen können sie ihr Portfolio über traditionelle Anlagen wie Aktien und Anleihen hinaus breiter aufstellen, da die Preise von Rohstoffen sich größtenteils unabhängig von den traditionellen Finanzmärkten entwickeln. In Zeiten hoher Inflation bieten die Fonds ein höheres Maß an Inflationssicherheit als die klassischen Fonds: Bei steigenden Inflationsraten können die Preise von Rohstoffen steigen – und damit steigt auch der Wert eines Portfolios, das auf Rohstoffe setzt. Zudem bietet diese Fondsklasse in Zeiten steigender Nachfrage und eines begrenzten Angebots erhebliche Renditechancen: Man denke nur an die Entwicklung der Preise für Rohstoffe, die zur Produktion der Batterien für E-Autos benötigt werden.
Welche Fakten und Begriffe werden den Kunden interessieren?
Der Kunde wird beim Thema Rohstofffonds sicherlich häufiger auf den Begriff der Derivate treffen. Denn während einige Fonds direkt in physische Rohstoffe investieren, investieren andere über die sogenannten Finanzderivate. Dabei handelt es sich beispielsweise um Verträge, bei denen die Lieferung des Rohstoffes erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen soll. Wer als Vermittler seinen Kunden ein Rohstoff-Investment schmackhaft machen möchte, sollte dem Kunden die klassischen Indizes wie den S&P GSCI erklären, die die Wertentwicklung von Rohstoffen abbilden. Manche Rohstofffonds versuchen sogar, die Performance von Rohstoffindizes nachzubilden oder zu übertreffen.
Vermittler können über die Risiken und Chancen der Fonds auf Basis der Informationen im WWK FondsScreener informieren. Er bietet fundierte Informationen zu jedem einzelnen Fonds, er zeigt, welche Strategie der Mischfonds verfolgt, welche Rohstoffe, Unternehmen, Schwerpunkte, Länder oder Regionen im Fonds vertreten sind. Dazu kommen die Nachhaltigkeitskriterien, die Vermittler und Kunden im WWK ESG-FondsFinder finden.
Rohstofffonds: für welchen Kunden geeignet?
Die Fondsklasse ist für verschiedene Arten von Anlegern geeignet. Wer als Anleger seine Investments breiter aufstellen will, wer Inflationssorgen begegnen möchte oder auch langfristig erfolgreich anzulegen gedenkt, der findet mit Rohstofffonds individuell passende Lösungen. Allerdings sollten Berater und Vermittler bei ihren Kunden auch die Risiken dieser Fondsklasse in die Überlegungen einbeziehen: Der Wert der Anteile kann je nach Marktbedingungen, geopolitischen Faktoren und anderen Variablen erheblichen Schwankungen unterliegen.
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