Diversifikation: „Wer gut streut, rutscht nicht aus!”

Diversifikation. Ein Begriff, der bei der Vorsorge und der Geldanlage immer wieder auftaucht. Aber was steckt eigentlich dahinter? Was soll Diversifikation bewirken? Was sind die Vorteile? Gibt es Nachteile? Im Interview dazu Stefan Mathes, Referent Verkaufsförderung bei der WWK.

Redaktion: Was genau muss man sich unter dem Begriff der Diversifikation in einem einzelnen Fonds vorstellen?

Anleger wieder optimistisch
Stefan Mathes

Stefan Mathes: Diversifikation bedeutet Streuung. Man setzt beim Investieren also nicht nur auf eine Karte, sondern verteilt sein Geld auf viele verschiedene Anlagen. Fonds sind dafür ein hervorragendes Mittel. Sie investieren das Geld der Anleger auf vielfältige Weise. Dadurch streut man das Risiko breit und reduziert die Abhängigkeit von Einzelpositionen stark: Denn anstatt das gesamte Kapital in eine einzige Anlage zu stecken, investiert der Fonds in eine Mischung aus z. B. verschiedenen Anlageklassen, Branchen und Ländern.

Redaktion: Welche Vorteile hat der Anleger oder Sparer?

Stefan Mathes: Wenn eine Anlage schlecht abschneidet, gleichen andere Anlagen im Portfolio das eventuell aus. Fonds sind aus meiner Sicht also eine sehr clevere Entscheidung für den langfristigen Vermögensaufbau, denn man erhält ganz einfach eine breite Risikostreuung und hat gleichzeitig die Chance, von den Renditepotenzialen unterschiedlichster Anlagen zu profitieren.

Redaktion: Welche Strategien zur Diversifikation gibt es?

Stefan Mathes: Es gibt ganz verschiedene Ansätze. Eine Möglichkeit ist etwa die geografische Diversifikation, bei der in Unternehmen aus vielen Ländern investiert wird. Eine andere Strategie ist die Diversifikation nach Sektoren: Hier erfolgt die Anlage in Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen. Auch die Diversifikation über verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Immobilien gehört dazu. Natürlich kann man auch alle diese Varianten kombinieren. Die Auswahl richtet sich immer nach den persönlichen Anlagezielen und Risikopräferenzen. Investiert man sein Geld dabei regelmäßig z. B. durch monatliche Beiträge im Rahmen einer Fondspolice oder eines Sparplans, streut man seine Anlage zusätzlich über die Zeit.

Redaktion: Wie wichtig ist das Thema Diversifikation in den Fonds und Strategien des WWK Anlageuniversums?

Stefan Mathes: Das Spezialgebiet der WWK, die Altersvorsorge, ist ein langfristiger Sparvorgang mit entsprechend großem Anlagehorizont. Dafür sind Fonds wie geschaffen und bieten hervorragende Chancen. Nicht von ungefähr war die WWK vor mehr als 50 Jahren einer der Pioniere, die eine fondsgebundene Lebensversicherung in Deutschland angeboten haben. Diversifikation ist in diesem Zusammenhang äußerst wichtig – sowohl in den Einzelfonds des WWK Fondsuniversums als auch in den von unseren Kapitalmarktexperten zusammengestellten Anlagestrategien.

Redaktion: Und die WWK ermöglicht es ja sogar, das Risiko noch weiter herunterzubrechen?

Stefan Mathes: Bei der WWK kann man jedoch nicht nur diversifizieren, indem man sich für einen einzelnen, breit aufgestellten Fonds entscheidet. Bei unserem aktuellen Top-Produkt, der WWK FondsRente 2.0, stehen sogar mehr als 100 qualitätsgeprüfte Fonds zur Auswahl. So lässt sich der Betrag auf viele verschiedene Fonds verteilen und man erhält ein auf die persönlichen Anlageziele maßgeschneidertes und breit gestreutes Portfolio.

Redaktion: Was ist das Hauptziel der Diversifikation in einem Fonds?

Stefan Mathes: Das Hauptziel ist die Risikominderung. Durch die Verteilung des Fondsvermögens auf verschiedene Anlagen wird das Verlustpotenzial einzelner Positionen begrenzt. Durch diese Streuung kann der Fonds sein Risiko-Rendite-Profil verbessern und potenziell stabilere Renditen erzielen. Ganz nach dem Motto: Wer gut streut, rutscht nicht aus! Wie die verschiedenen Fonds des WWK Anlageuniversums ihre Anlagen diversifizieren, kann man übrigens jederzeit ganz einfach nachvollziehen. Mit unserem FondsScreener auf wwk.de/fondsanalyse erhält man für jeden Fonds des WWK Anlageuniversums genaue Informationen darüber, wie das Anlagevermögen investiert ist.

Redaktion: Gibt es Risiken für den Anleger durch die Diversifikation? Wenn ja, welche und wie begegnet die WWK diesen Risiken?

Stefan Mathes: Sämtliche Risiken lassen sich natürlich nie komplett ausschließen. Aber die Gefahr bei einer langfristigen Anlage unter dem Strich Verlust zu machen, ist durch eine breite Streuung generell wesentlich geringer im Vergleich zu einer Einzelanlage. Die Kehrseite davon und damit ein „Risiko“ der Diversifikation ist, dass die Rendite möglicherweise etwas geringer ausfällt, als wenn man alles auf eine Aktie setzt. Ein Beispiel: Investiert man alles nur in das Unternehmen mit der besten Entwicklung, erzielt man die maximal mögliche Rendite. Ist dieses Investment aber in einem gut diversifizierten Portfolio nur eines von vielen und der Rest der Anlagen entwickelt sich zwar gut, aber nicht wie der Top-Wert, „verschenkt“ man sozusagen einen Teil der möglichen Maximalrendite.

Redaktion: Das gilt umgekehrt aber genauso?

Stefan Mathes: Ja! Entwickelt sich das Unternehmen wider Erwarten nicht gut, schlägt das bei einem Einzelinvestment auch voll als Verlust auf das Endkapital durch. Demgegenüber ist bei einem diversifizierten Anlageportfolio die Auswirkung nicht so groß oder vielleicht sogar kaum spürbar. Denn es besteht die Möglichkeit, dass die anderen Werte das ausgleichen und somit positiv auf die Gesamtrendite einwirken. Wer also eine zuverlässig funktionierende Glaskugel sein Eigen nennt, kann auf die besten Einzelinvestments setzen. Für alle anderen wäre meine Empfehlung, das Risiko zu begrenzen und langfristig diversifiziert anzulegen. Denn auch damit hat man tolle Chancen auf schöne Renditen.

Redaktion: Diversifikation in einem Fonds bedeutet ja auch Selektionsaufwand. Lohnt sich das in aktiv gemanagten Fonds?

Stefan Mathes: Eine für alle Fälle gültige Antwort lässt sich darauf leider nicht geben, denn man muss hier immer den Einzelfall betrachten. Das Ziel eines aktiven Fonds ist es, seinen Vergleichsindex zu schlagen und so dem Anleger eine höhere Rendite zu bescheren. Um das zu schaffen, betreiben Fondsgesellschaften einen hohen Aufwand: Sie versammeln ein enormes Know-how und beschäftigen Spezialisten überall auf der Welt, um vielversprechende Anlagechancen zu identifizieren.

Redaktion: Was bedeutet das für den Kunden?

Stefan Mathes: Der Selektionsaufwand in aktiv gemanagten Fonds lohnt sich, wenn ein erfahrener Fondsmanager durch die gezielte Auswahl der Anlagen höhere Renditechancen realisiert. Durch einen aktiven Fonds kann man auch als Kleinanleger ganz einfach von diesem gebündelten Expertenwissen profitieren. Das gilt hauptsächlich, wenn sich der Markt ändert, wodurch neue Chancen und Risiken entstehen. Hier kann sich ein aktiv gemanagter Fonds im Idealfall schnell anpassen und seinem Anleger so Vorteile gegenüber einem passiven Investment bringen.

Redaktion: Sind ETFs nicht die perfekt diversifizierten Fonds? Immerhin bilden sie ja ganze Indizes mit ihren Risiken und Chancen ab?

Stefan Mathes: Je nachdem, auf welchem Index sie basieren, können ETFs und Indexfonds tatsächlich eine ausgezeichnete Möglichkeit für einen breit diversifizierten Vermögensaufbau sein und das bei enorm niedrigen Kosten. Im Gegensatz zu den aktiven Fonds haben sie nicht das Ziel, ihren Index zu übertreffen, sondern wollen diesen mit möglichst geringen Kosten nachbilden. Sie werden daher von einem Algorithmus automatisch zusammengestellt. Eine individuelle Auswahl von Anlagen anhand von Expertenanalysen und die Anpassung an sich ändernde Umstände durch ein Fondsmanagement erfolgt nicht. Vielmehr entwickeln sich passive Fonds möglichst analog zu ihrem jeweiligen Index. Es gibt also hervorragende Argumente sowohl für aktive als auch passive Fonds – darum bieten die WWK FondsPolicen 2.0 auch in beiden Kategorien verschiedenste Optionen an. Man kann also einfach auf mehrere Pferde setzen und so die unterschiedlichen Vorteile kombinieren.

Im zweiten Teil des Interviews beleuchten wir die Diversifikation in der Anlagestrategie und fondsgebundenen Rentenversicherung des einzelnen Kunden.

Titelbild: © jat306 / stock.adobe.com

Foto: © WWK / Stefan Mathes

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