Für den ersten Eindruck gibt es bekanntlich keine zweite Chance. Ein wesentlicher Aspekt dabei: Die Körpersprache. Als Teil der non-verbalen Kommunikation gibt sie Aufschluss über den Gefühlszustand oder die Absichten des Gegenübers. Wer sie beherrscht und lesen kann befindet sich daher oft im Vorteil. Häufig jedoch reicht es schon, auf unbewusste Kleinigkeiten in der eigenen Gestik zu achten.
Stehend k.o.?
Der erste Eindruck entsteht in der Regel auf Augenhöhe. Nicht sprich- sondern wortwörtlich. „Ein sicherer Stand vermittelt Realitätssinn, während eine aufrechte Haltung auf einen ebenso aufrichtigen Charakter schließen lässt“, so der Volksmund. Wissenschaftlich ist das zwar nicht erwiesen, sicher ist jedoch: Ein Zusammenhang zwischen körperlicher und seelischer Lage besteht durchaus.
Wer die Schultern hängen lässt, wirkt kraftlos und verschlossen. Menschen, die in ihrer Haltung hingegen die Schultern zurücknehmen, signalisieren Selbstbewusstsein. Auch ein nach vorne Lehnen im Gespräch signalisiert Souveränität. Nun sollte jedoch niemand überschwänglich werden. Wer zu selbstbewusst auftritt kann parallel auch als aufdringlich wahrgenommen werden. Daher gelten nicht nur während Corona Abstandsregeln. Zwar sind wir Europäer durchaus ein Volk mit Neigung zu Körperkontakt (Handschlag oder Begrüßungsküsse), eine räumliche Distanz gilt es dennoch zu wahren. Die Faustregel laut VBG: Im Gespräch mit guten Freunden können 60 cm Distanzzone ausreichen, mit Respektspersonen wie zwischen Ausbilder und Auszubildendem sollte die Distanz etwa 120 Zentimeter betragen. Insgesamt gibt es vier Distanzzonen, die sich je nach gegenüber unterscheiden und keineswegs über Westeuropa hinaus zu pauschalisieren sind.
Und Stichwort Handschlag: Generell gibt es hierzu wenig zu sagen, was nicht bereits in Kindheitstagen erlernt ist. Ein zu lascher Handschlag lässt das Gegenüber schwach und oder desinteressiert wirken, was nicht bedeuten soll, dass ein zu fester Händedruck das Maß aller Dinge ist. Eine gebrochene Hand lässt sich schließlich schwer schütteln. Zudem gilt es zu berücksichtigen, ob jemand derzeit ohne weiteres offen fürs Händeschütteln ist. Die lockere Alternative, die sich seit Corona auch im Businessalltag etabliert hat: Der Faustgruß.
Unangenehme Situationen aussitzen
Nun handelt es sich bei der Begrüßung um körpersprachliche Basics, die die Mehrheit kennt und verinnerlicht hat. Die Tücke liegt jedoch viel mehr darin, während eines Gesprächs Haltung zu bewahren und sich der eigenen Gestik bewusst zu sein. Gerade bei längeren Gesprächen fällt das Gegenüber oft unbewusst in ein Muster, das viel verrät. Hier einige Beispiele des Staufenbibel Instituts:
Sitzhaltung
Sowohl um die Stuhlbeine geschlungene, als auch zusammengepresste Beine sind ein Zeichen von Nervosität und Unsicherheit. Ebenso das Sitzen auf der vorderen Stuhlkante. Aber Achtung, es gibt auch missverständliche Zeichen. Wer sich weit auf dem Stuhl zurücklehnt, kann sowohl entspannt als auch desinteressiert wirken.
Die Augen
Um letzteres einzuordnen, ist der Blickkontakt wesentlich. Sucht das gegenüber immer wieder kürzeren Blickkontakt, ist sie oder er interessiert. Wer zur Decke schaut denkt nach, wer hingegen den Blick durch den Raum schweifen lässt, ist desinteressiert. Ein Blick in Richtung Boden bedeutet hingegen Unsicherheit.
Gestik
Mit am geringsten lässt sich die eigene Gestik dauerhaft kontrollieren. Ein wiederkehrendes durch die Haare Fahren deutet beispielsweise auf innere Anspannung oder Eitelkeit hin. Ein Spiel mit der Brille auf Nervosität. Wer sich hingegen am Stuhl oder Tisch festhält, ist nervös. Das Gegenüber hebt hingegen die Hände leicht an? Dann ist sie oder er drauf und dran, Euch zu unterbrechen. Ebenfalls kann ein Fingertrommeln darauf hindeuten. Ein eindeutiges Zeichen für Sympathie ist übrigens das Spiegeln der eigenen Gesten. Wer sein Gegenüber testen will, kann beispielsweise ein subtiles Nicken in das Gespräch einfließen lassen und beobachten, ob die Gesprächspartnerin oder der Gesprächspartner dieses übernimmt.
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