Green Finance: Was ist hier tatsächlich im grünen Bereich?

Green, Sustainable oder ESG? „Green Finance” wird immer stärker zum geflügelten Wort. Aber wie sieht ein grüner Kapitalmarkt eigentlich aus? Und warum kann nicht immer alles „im grünen Bereich“ sein, wenn es um Anlagen geht?

Alles im grünen Bereich?

Klimawandel und Klimaschutz spielen nicht nur für Politik, Organisationen und entsprechend engagierte BürgerInnen eine Rolle, sondern inzwischen auch für den Finanzmarkt. Green Finance ist mittlerweile in aller Munde. Doch was genau steckt dahinter?

Laut allgemeinem Verständnis geht es um Finanzierungsinstrumente, deren Zweck die Förderung von Nachhaltigkeit ist. Im Mittelpunkt stehen dabei Klima und Umwelt, aber auch soziale Aspekte wie Bildung oder Armutsbekämpfung. In Bezug auf Letztere spricht man von Sustainable Finance. Im Zusammenhang mit Green Finance fällt immer wieder auch die Abkürzung ESG, die für „Environment“, „Social“ und „Governance“ steht. Oftmals wird ESG auch in einem Atemzug mit CSR (Corporate Social Responsibility) genannt. Bei all diesen Begriffen geht es letztlich um die unternehmerische Sozialverantwortung, sprich: den freiwilligen Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung, der über die gesetzlichen Anforderungen hinausgeht.

EU-Taxonomie: Noch wird geklärt, was nachhaltig ist

Obwohl das Bewusstsein für Nachhaltigkeit beinahe schon immanent ist, gibt es auf europäischer Ebene noch keine einheitlichen Standards dafür, was genau als nachhaltig gilt. Die EU-Taxonomie trat zwar zum 1. Januar 2022 bereits in Teilen in Kraft, aber detaillierte Nachhaltigkeitskriterien fehlen nach wie vor. Also müssen Unternehmen, Banken und Investoren weiterhin selbst darüber entscheiden, was in ihrem Sinne nachhaltig ist. Dabei besteht natürlich die Gefahr, dass bei freier Auslegung an der ein oder anderen Stelle beschönigt wird. Sogenanntes Greenwashing sorgt bei Anlegern an den Finanzmärkten für Befürchtungen. Umso wichtiger, dass schnellstmöglich klare Standards und festgelegte Kriterien für Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen.

Green Bonds, Loans, Schuldscheine & Co.

Bei grünen Finanzierungsinstrumenten hat sich bereits eine große Vielfalt an Produkten etabliert, die sich in zwei Gruppen unterteilen lässt: Zum einen Instrumente, die einzelne, ganz konkrete nachhaltige Projekte finanzieren. Und zum anderen gibt es Finanzierungen, die an die Nachhaltigkeitsstrategie des entsprechenden Unternehmens gekoppelt sind. Zu ersteren zählen Green Bonds, Green Loans und grüne Schuldscheine. Allen gemein ist das gleiche Prinzip: Das Unternehmen gibt vorab bekannt, welche Projekte mit dem Erlös finanziert werden sollen.

Darunter finden sich zum Beispiel Windparks oder energetische Sanierungen, aber auch Forschungsprojekte im Bereich E-Mobilität. Noch gibt es zwar keinen regulatorischen Rahmen für solche Transaktionen, aber es hat sich ein Marktstandard etabliert. So setzen die Unternehmen auf Nachhaltigkeitsagenturen, die ihnen im Rahmen einer Second Party Opinion die Nachhaltigkeit des Projektes bestätigen. Zudem gibt es mittlerweile freiwillige Richtlinien zur Struktur der Finanzierungen: die Green Bond Principles.

Weitere Variationen in grün

Finanzierungen, die an die Nachhaltigkeitsperformance eines Unternehmens gekoppelt sind, nennt man ESG-linked Transaktionen. Auch hier gehören Loans, Bonds bzw. Schuldscheine zum Portfolio. Die Besonderheit ist eine Art Bonus-/ Malus System: Verbessert das Unternehmen seine Performance, sinken die Finanzierungskosten, verschlechtert sie sich, wird die Finanzierung teurer.

Ausschlaggebend hierbei ist das Umfeld bzw. die Branche: Im Energiesektor zählen vor allem Faktoren wie CO2-Emissionen, der Anteil erneuerbarer Energien, Umweltmanagement und Einhaltung von Umweltrichtlinien. Im Dienstleistungsbereich überwiegen soziale Kriterien wie Humankapital, Tarifabschlüsse, Fluktuationsrate oder die Einhaltung von Anti-Diskriminierungsrichtlinien. Hinzu zählt jedoch immer auch die Qualität der Unternehmensführung, der Corporate Governance.

Kein Ende in Sicht Grüne Welle, auch in Zukunft

Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen wie beispielsweise KPMG stellen fest: Der Markt der nachhaltigen Finanzierungen, der Green Finance, wächst rasant. So weitet sich das Ganze inzwischen auch auf die sogenannte Supply-Chain,  die Lieferkette aus. Es reicht künftig nicht mehr, dass das Unternehmen selbst nachhaltig und sozial glänzt, sondern auch die Lieferanten müssen entsprechende Kriterien erfüllen.  Hierbei spricht man von Sustainable Supply Chain Finance.

Diesen Trend hat die WWK bereits verinnerlicht und setzt mit ihren Produkten genau dort auf. So bietet die WWK Premium Fondsrente 2.0 mit ihrem Anlagebasket Nachhaltigkeit die Möglichkeit, gezielt sichere und renditestarke Altersvorsorge mit nachhaltiger Geldanlage unter Berücksichtigung von ESG-Faktoren zu verknüpfen.

Titelbild: © Halfpoint/adobe.stock.com

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