Investieren in unsicheren Zeiten

Die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen verstärken Unsicherheiten und Sorgen der Anleger. Sie suchen einen Ausweg. Doch wie können sie passend reagieren?

Finanzmarktkrise

Grundsätzlich ist die Menschheit Unsicherheiten gewohnt. In der jüngeren Zeit stechen vor allem zwei Krisen heraus. Einerseits wäre da die Finanzmarktkrise von 2008. Nachdem tausende von US-amerikanischen Bürgern ihre Immobilienkredite nicht mehr zahlen konnten, platzte damals die Immobilienblase, vorher jahrelang genährt durch eine Mischung von zu laxen Regelungen und unsauber arbeitenden Ratingagenturen. Die Krise schwappte bis nach Europa herüber, wo sie starke Zweifel an der Gemeinschaftswährung Euro auslöste. Zeitweise war zum Beispiel von einer Rückkehr zu den alten Währungen oder einer Aufteilung des Euro die Rede. In dem Szenario hätte es etwa zur Etablierung eines (stärkeren) Nord-Euro und eines (schwächeren) Süd-Euro kommen können. Das Beben erreichte postwendend die Börse.

Und dann kam Corona

Ein wesentlich aktuelleres Beispiel ist die Coronavirus-Krise. Hier erfolgte der Einbruch an der Börse nicht unwesentlich rasanter. Innerhalb von 24 Handelstagen fiel der DAX im März 2020 um 38 Prozent. Weltweit sorgten Lockdowns und Einschränkungen der Wirtschaft für unterschiedliche Effekte, zum Beispiel zu Engpässen bei Lieferketten. Das Statistische Bundesamt (Destatis) zeichnete unter anderem deutliche Einbrüche bei den Beschäftigtenzahlen, bei deutschen Exporten und bei den Fluggastzahlen auf. Darauf folgte jedoch eine rasche Erholung. In der Corona-Krise zeigte sich, dass einige im Zuge der Finanzkrise eingesetzte Maßnahmen beim Abfedern halfen. Zum Beispiel mussten Banken nun über mehr Eigenkapital verfügen, was für einen Puffer sorgte. Neue Regulationen hielten eine schützende Hand über die Wirtschaft.

Teure Energie

Die neueste Krise geht nun vom Ukraine-Krieg aus. Nachdem die westlichen Industrienationen Russland mit verschiedensten Sanktionen belegten, stiegen die Preise drastisch an. Betroffen sind die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte, die Importpreise, die Großhandelsverkaufspreise, die Exportpreise und die Verbraucherpreise. Dasselbe gilt für Energie. Wie die Wiesbadener Behörde mitteilte, war importierte Energie im Februar doppelt teurer als im Vorjahresmonat.

Das Börsenbeben

Und wie sieht es an der Börse aus? Seit Jahresbeginn ist der globale Aktienindex MSCI World um 7,4 Prozent eingebrochen. Allerdings gibt es bei diversen Sektoren, darunter Öl, Gas, Luftfahrt und Verteidigung, ein deutliches Wachstum. Es gibt gewaltige Umwälzungen am Aktienmarkt, berichtet die Tagesschau. „’Dieses Mal ist alles anders‘ sind die fünf teuersten Worte der Börse. Sich damit zu trösten, ist zu kurz gedacht“, erklärt Frank Haßler, Gruppenleiter Verkaufsförderung bei der WWK. Anlegern gibt der Experte vier Tipps, um auch in Krisenzeiten an der Börse zu bestehen.

  • Langfristiges Durchhalten führt zum Erfolg.
  • Anleger sollten Risiko und Rendite ins Gleichgewicht bringen.
  • Diversifizierung senkt das Anlagerisiko – das gilt sowohl für verschiedene Technologien und Dienstleistungen, als auch für Märkte in unterschiedlichen Ländern.
  • Und zuletzt sollten Anleger immer die Kosten der Anlage im Auge behalten.

Titelbild: ©nelen.ru / stock.adobe.com

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Lars Nievelstein
Lars Nievelstein
Hat Kunstgeschichte und Literatur studiert. Schreibt gerne. So gerne, dass er sich sowohl in der NewFinance-Redaktion als auch in der Freizeit damit beschäftigt. Und sollte er mal nicht schreiben, interessiert er sich für E-Sport, Wirtschaft und dafür, wer gerade an der Börse abrutscht.

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