Über Kryptowährungen, NFTs & Superstars: Vom Hype zum Totalausfall

Das rasante Tempo der digitalen Ära geht auch an der Finanzwelt nicht spurlos vorüber. An vorderster Front: Kryptowährungen und Non-Fungible Tokens (NFTs), die das Potenzial hätten, die Art und Weise, wie Anleger über Wert und Eigentum denken, grundlegend zu verändern. Einige prominente Beispiele haben allerdings gezeigt, dass es in diesem aufstrebenden Markt hohe Höhen und tiefe Tiefen gibt.

Krypto-Chaos

Es ist das Jahr 2010: Noch weiß fast niemand, was ein Bitcoin ist. Doch der US-amerikanische Programmierer Laszlo Hanyecz nutzt die neuartige Währung bereits, um damit Essen zu bestellen.  Er bezahlt 10.000 Bitcoin (die damals wenige Cent pro Stück wert sind) für zwei Pizzen. Hätte er die Bitcoin stattdessen für weitere zwölf Jahre behalten, wären sie 278 Millionen Euro wert. Heute ist der 22. Mai in der Szene daher als „Bitcoin Pizza Day“ bekannt.

Diese und ähnliche Geschichten haben sich über die Jahre im Internet verbreitet und den Hype um Bitcoin und andere Kryptowährungen vorangetrieben. Viele wollten auf den Zug aufspringen und bestmögliche Gewinne erzielen. Im Jahr 2016 befand sich der Preis für einen Bitcoin bei etwa 1000 Dollar, 2021 erreichter er einen Höchststand von etwas über 63.000 Dollar. Zu diesem Zeitpunkt befindet sich der Trend auf seinem Höhepunkt. Kryptowährungen wie der Bitcoin sind in aller Munde – sie sind das nächste große Ding, die Zukunft. Doch auf das High folgt das Low. Zwischenzeitlich fällt der Kurs auf 12.000 Dollar. Dann folgte ein neues Rekordhoch von 68.000, gefolgt von einem weiteren Tief bei etwa 44.000 Dollar. Eine sichere Geldanlage sieht anders aus:

Trotz der volatilen Ausschläge des Bitcoin scheint das Interesse an der Kryprowährung noch nicht ganz abgeklungen. Im Gegenteil: Laut Wirtschaftswoche möchte nun Deutschlands größtes Kreditinstitut, die Deutsche Bank, auch ins Bitcoin-Business einsteigen. Wohin das führt, bleibt abzuwarten.

NFT’s-Fails

Ein weiteres Beispiel für die Schnelllebigkeit digitaler Trends im 21. Jahrhundert und deren potenziell verheerenden finanziellen Konsequenzen sind NFTs. Dabei handelt es sich um digitale Vermögenswerte (oft in Form von Bildern), die auf der Blockchain gespeichert sind und ihren Wert durch zertifizierte Einzigartigkeit erhalten.
Vor
circa einem Jahr konnten Nutzer ihnen im Internet kaum entkommen. Beispielsweise gab es Meldungen wie “Fußballstar Neymar Jr. kauf NFT für 570.000 Dollar”. Das Stauen von damals hat sich in Spott und Lachen verwandelt. Beiträge wie „Die 10 größten NFT-Fails der Superstars“ pflastern das World Wide Web.
Eines der jüngsten Beispiele ist der Pop-Superstar Justin Bieber mit seinem NFT-Bild von einem Affen: „Beim Preis von 1,3 Millionen US-Dollar schlug der kanadische Popstar 2022 zu und kaufte den Bored Ape #3001. Aktuelle Kaufangebote kursieren um die 50.000 US-Dollar“, heißt es bei BTC-Echo.

Ein weiteres Beispiel ist dieser einschneidende finanzielle Verlust von YouTube-Star Logan Paul:

Bei manchen Stars lösen Verluste in dieser Höhe vielleicht nicht mehr als ein Schulterzucken aus. Ein Verlust von 1,2 Millionen Dollar ist für Justin Bieber mit einem Networth von 300 Millionen Dollar kein Weltuntergang. Aber auch viele Ottonormalverbraucher sind diesen Trends gefolgt und haben NFT’s gekauft, die nun weit unter ihrem Kaufpreis liegen.

Zurück zum Status quo

Konservative Anlagestrategien bieten im Vergleich zu spekulativen Anlagemöglichkeiten wie Kryptowährungen tendenziell mehr langfristige Stabilität und zuverlässige Renditen. Sie neigen dazu, sich auf traditionellere Anlageklassen wie Aktien, ETF’s und Immobilien zu konzentrieren, deren Werte im Laufe der Zeit langsam aber beständig steigen. Sie bieten Anlegern Schutz vor den starken Schwankungen, die in volatileren Märkten schnell auftreten können – vor allem bei langfristig ausgelegten Investitionen.

Kryptowährungen und NFTs sind zweifellos aufregende Entwicklungen, die das Potenzial haben, die Art und Weise, wie Anleger Geschäfte machen, zu revolutionieren. Aber wie immer gilt: Vorsicht ist besser als Nachsicht. Investoren, egal ob Superstars, traditionelle Banken oder private Anleger, tun gut daran, ihre Risiken sorgfältig abzuwägen und eine ausgewogene Anlagestrategie zu verfolgen. Und manchmal ist genau diese Balance in den bewährten Optionen zu finden.

Titelbild © Prostock-studio

 

 

 

 

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Victor Massari
Victor Massari
Nach dem Abschluss seines Abiturs direkt an der Zugspitze in Bayern zog es den gebürtigen Garmischer in die Großstadt. In München studiert er jetzt Mediendesign und ist das jüngste Mitglied im Team der Online-Redaktion von New Finance.

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