Der motivierende Seminarraum: Spaß am Lernen lernen

Nur rund ein Drittel der Schülerinnen und Schüler hat Spaß am Lernen. Woran liegt das? Und ändert sich die Motivation bei Erwachsenenbildung?

Handzeichen bitte: Wer hat gerade Spaß?

Jeder hat mal einen Durchhänger und kann sich nicht motivieren. Problematisch wird es erst, wenn dauerhaft die Motivation fehlt. Laut einer Umfrage von Scoyo ist das bei vielen Schülern der Fall. Insgesamt hat nur jeder dritte Schüler wirklich Spaß am Lernen. Außerdem wird der Anteil der Kinder, die nur selten oder gar keinen Spaß am Lernen haben, mit zunehmendem Alter immer größer:  

„Es ist keine Schande, nichts zu wissen, wohl aber, nichts lernen zu wollen“, sagte einst Sokrates. Spaß beim Lernen ist dabei aber nicht optional, sondern geradezu eine Voraussetzung. Den Grund dafür erklärt Lernforscher Michael Fritz, gegenüber Scoyo:

„Lernen, das auf Dauer keinen Spaß macht, ist zwecklos. Lernsituationen sollten deshalb so angelegt sein, dass sie dem Lernenden zumindest am Schluss das Gefühl von Erfolg, von Können und damit auch von Freude und Spaß geben.“

Wissen macht Spaß

Professor Martin Korte aus der Abteilung für Zelluläre Neurobiologie an der TU Braunschweig, erklärt, welche positiven Effekte Spaß am Lernen mit sich bringt: „In dem Moment, in dem einem das Lernen Spaß macht, geht es wie von selbst. Es hat einen Erlebnischarakter. Dann kann sich das Gehirn leichter erinnern, und das zieht einen positiven Rattenschwanz nach sich: Die Kinder müssen weniger nacharbeiten, sie arbeiten besser mit, die ganze Unterrichtsatmosphäre wird anders.“

Aber wie können Lehrer oder Vortragende das erreichen? Jeder Schüler ist doch anders? Genau das ist der Ansatz! Es gilt, weniger Fokus auf das Durchpauken des Unterrichtsmaterials zu legen und mehr auf die individuellen Lernbedürfnisse der Schüler einzugehen. So können manche Schüler besser und effektiver lernen, wenn sie in einer Gruppe arbeiten, andere nehme Inhalte durch Individualunterricht am besten auf. Beispielsweise wird im kanadischen Schulsystem aus diesem Grund die persönliche und soziale Kompetenzentwicklung auf eine Ebene mit dem klassischen Wissenserwerb gestellt.

Von den Schülern lernen

Diese Erkenntnisse lassen sich auch auf das Lernen bei Erwachsenen übertragen. Nur sollte dabei berücksichtigt werden, dass Erwachsene in bestimmten Bereichen deutlich weiter entwickelt sind. Sie wissen teilweise schon sehr genau, wie sie lernen wollen. Außerdem haben Erwachsene viel Lebenserfahrung und denken deutlich praktischer und zielorientierter als Kinder. Das können sich Lehrende zunutze machen, um die Motivation und den Lernprozess bei Erwachsenen anzukurbeln. 

Das wichtigste dabei ist: Ziele klar definieren. Denn Erwachsene haben zwar einen höheren Sinn für Selbststeuerung und Motivation, wollen aber genau wissen, wo die Reise hingeht und inwiefern die Informationen auf dem Weg dorthin relevant sind. Sehr viele Erwachsene sind dabei durchaus bereit, auch moderne Methoden oder digitale Technologie einzubeziehen. Laut einer Umfrage geben immerhin etwa die Hälfte der 30 bis 59-Jährigen an, durch digitale Technologie mehr Lust am Lernen zu bekommen. Je jünger die Befragten, desto größer der Anteil. So können in Zukunft nicht nur Schüler, sondern auch Erwachsene wieder mehr Freude am Lernen finden. „Man lernt nie aus“, heißt es – aber dann doch gerne mit Spaß daran. 

Titelbild: © Jacob Lund

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