Die Zeit als angehender Akademiker ist eine aufregende, denn es passiert so Vieles gleichzeitig: Gerade Abitur gemacht, schon muss das Studienfach gewählt sein. Viele wohnen zum ersten Mal alleine – manche sogar in einem anderen (Bundes-)Land. Bei all den neuen Eindrücken haben Versicherungen keine Priorität. Das bestätigen auch Umfragen: Jeder dritte Student kennt sich kaum mit dem Thema aus. Das sollte aber nicht so sein, denn ein paar Versicherungen machen wirklich Sinn. Welche Versicherungen sind für Studenten empfehlenswert?
Das regeln doch eh meine Eltern, oder?
Wer frisch von der Schule kommt, ist es vermutlich noch gewohnt, dass die Eltern sich um komplizierte Themen kümmern. Viele Studenten, die gerade ihr Erststudium beginnen, können sich tatsächlich auch entspannt zurücklehnen: Die meisten Versicherungen laufen weiterhin über die Eltern. Doch irgendwann ist dieser Luxus leider vorbei. Je eher man sich damit beschäftigt, umso leichter können Zeitdruck und gehetzte Entscheidungen vermieden werden.
Die Unverzichtbaren
Eine Krankenversicherung ist nicht nur eine der wichtigsten Absicherungen, sondern auch Pflicht. Doch keine Sorge, liebe Studierende: Studienanfänger, deren Eltern gesetzlich versichert sind, laufen beitragsfrei bei der Familienversicherung mit. Aber Vorsicht: Das gilt nur für das erste Studium und auch nur bis zum 25. Lebensjahr. Akademiker mit Nebenjob müssen aufpassen, denn über die Familienversicherung versichert ist nur, wer nicht mehr als 470 Euro im Monat verdient.
Die zweite unverzichtbare Versicherung ist die private Haftpflichtversicherung. Sie rettet Versicherte vor potenziell sehr hohen Schadensersatzzahlungen für fahrlässige Sach- oder Personenschäden. Zerstört ein Student also versehentlich Privateigentum auf einer Party, ist die private Haftpflicht für ihn da. Bis 25 oder bis zur Hochzeit sind Studenten bei der Haftpflicht der Eltern versichert, danach sollten sie sich dringend um seine eigene Absicherung kümmern.
Auch die private Altersvorsorge zählt mittlerweile quasi schon zu den unerlässlichen Absicherungen. Doch wie die Statistik zeigt, interessieren sich bisher nur die wenigsten Studenten dafür. Dabei gilt bei der Altersvorsorge: Je früher sie abgeschlossen wird, desto besser ist es. Denn so wird nicht nur länger eingezahlt, sondern auch der Zinseffekt verstärkt. Außerdem erhalten Studenten je nach Produkt staatliche Zulagen. So werden Studenten unter 25 beispielsweise beim Abschluss einer Riester-Rente mit 200 Euro belohnt.
Für alle (Un)Fälle vorgesorgt
Skaten, Klettern oder vielleicht sogar Parkour … Viele Studenten haben oft waghalsige Hobbys. Eine Unfallversicherung greift, wenn in der Freizeit oder beim Sport mal etwas schiefgeht. Auch bei kurzzeitigen Lohnausfällen durch einen Unfall kann diese Versicherung einen Ausgleich schaffen. Für sportlich engagierte Studenten ist das also durchaus sinnvoll.
Der erste Job liegt noch in weiter Ferne und die Vorstellung, diesen mal nicht mehr ausüben zu können noch mehr. Doch auch bei Berufsunfähigkeitsversicherung hier gilt: früh starten lohnt sich. Denn die Höhe der Beiträge wird anhand des Risikos ermittelt, wodurch Studenten meist geringe Beiträge zahlen. Wer seinen Beruf langfristig nicht mehr ausüben kann, hat so die Möglichkeit, die Zeit ohne Lohn bis zu Rente zu überbrücken.
Es ist ein natürlicher Wunsch, sich voll auf sein Studium zu konzentrieren und Dinge wie Versicherungen möglichst lange aufzuschieben. Wer allerdings einen geringen Betrag im Monat aufbringen kann, der wird durch das frühe Abschließen gewisser Vorsorgeversicherungen echte Vorteile erleben.
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