Immer mehr sogenannte Young Professionals strömen auf den Arbeitsmarkt. Sie gelten als interessiert und schrecken auch vor Investments nicht zurück. Wie erreichen Vermittler diese Zielgruppe?
Young Professionals im Überblick
Der Begriff „Young Professionals“ ist nicht klar definiert. Je nach Quelle können die gegebenen Definitionen leicht variieren. So fordert das „United Nations Young Professionals Programme“ unter anderem, dass sie einen erstklassigen Universitätsabschluss haben und 32 Jahre alt oder jünger sein müssen. Außerdem müssen sie sowohl Englisch als auch Französisch fließend sprechen.
Das Staufenbiel Institut wiederum definiert Young Professionals als junge Arbeitnehmer, die sich in den Zwanzigern befinden, kürzlich erst ihr Studium beendet haben und sich durch eine engagierte Arbeitsweise auszeichnen. Zu ihren wichtigsten Eigenschaften gehören unter anderem ein guter Abschluss, Praxiserfahrungen, ein Auslandsaufenthalt und Soft Skills wie Lernfähigkeit oder Überzeugungsarbeit.
Flexibilität und Fortbildung
Derzeit gibt es bei Unternehmen in Deutschland einen regelrechten Kampf um die Young Professionals. Sie richten ihre Stellenausschreibungen speziell nach dieser Zielgruppe aus. Außerdem gibt es spezielle Seminare, Fortbildungsangebote und Netzwerke für die jungen Berufseinsteiger. Vorrangig kommen Young Professionals aus den Bereichen IT, Wirtschaft, Ingenieurskunst oder Naturwissenschaften. Sie zeichnen sich durch ein hohes Maß an Flexibilität aus und werden von Arbeitgebern oftmals im Ausland oder bei Projekten an anderen Standorten des Unternehmens eingesetzt.
Sorgen in der jungen Generation
Gerade bei der jüngeren Generation geht derzeit eine Vielzahl von Sorgen um. Eine aktuelle Studie belegt, dass vor allem die Angst vor der Altersarmut junge Menschen schwer beschäftigt. Die sogenannte Generation Z, also die Altersgruppe 14 bis 29 Jahre, wolle dringend Geld für später zurücklegen, wisse aber zugleich genau, dass sie nicht die Rücklagen dazu hätte.
Allerdings ist die junge Generation sehr interessiert an Finanzen und Versicherungen. Wie früh sich dieses Interesse bereits manifestieren kann, zeigt unter anderem die „Jugendstudie 2021“ des Bankenverbands. In dieser befragten die Studienautoren 700 junge Menschen zwischen 14 und 24. Die Studie offenbart gravierende Mängel bei der Finanzbildung der Jugendlichen – die sich wiederum mehr Unterricht in genau dieser Thematik wünschen. Bei den „Zoomers“, wie Generation Z auch genannt wird, sind bestimmte Apps oder Computerprogramme, mit denen sie ihre Finanzen regeln, sehr beliebt. Sie kontrollieren häufig ihren Kontostand und zeigen damit ein wesentlich aktiveres Finanzmanagement. Konkret heißt das: Die junge Generation schwankt deutlich zwischen Zukunftsängsten und einem bewussteren Umgang mit dem Thema Finanzen.
Menschlicher Kontakt als Entscheidungsmerkmal
Doch wie erreichen Versicherungen und Finanzdienstleister diese Zielgruppe? Natürlich über Social Media, mag der Eine oder Andere denken, doch das ist nicht immer richtig. Eine aktuelle Senacor-Studie zeigt, dass der menschliche Kontakt während des Abschlusses eine entscheidende Rolle spielt. Das gilt umso mehr für die allerersten Policen, die die jungen Kunden abschließen. Jemanden persönlich oder wenigstens telefonisch zu erreichen, ist ein maßgebliches Kriterium in der Entscheidung für oder gegen eine Versicherung.
Wer sich als Vermittler über mehrere Kanäle mit – gerade jungen – Kunden verständigt, ist hier klar im Vorteil. Im Beratungsgespräch mit Young Professionals kommt es darauf an, mit Fakten und Finanzwissen zu überzeugen.
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