6.687 Seemeilen oder 12.384 Kilometer: Zwei zu dem Zeitpunkt fast 80-jährige Männer haben sich ihren außergewöhnlichen Lebenstraum erfüllt und sind mit dem Containerfrachter von Hamburg nach Peru gefahren.
Gegenüber der Kreiszeitung schwärmen Hartwig Laue und Karl Heinz Wenderoth von ihrem Abenteuer: „Man kommt regelrecht zur inneren Einkehr. Denn von der Ausfahrt aus dem Ärmelkanal bis in die Karibik: Du siehst kein einziges Schiff. Nur Weite!“
Was sich die sogenannten „Best-Ager“ hierzulande für das Alter wünschen, hat häufig mit Fernweh zu tun. Aber nicht nur, wie eine aktuelle Studie zeigt.
Viele Deutsche wünschen sich finanzielle Unabhängigkeit
Wahrscheinlich hegt jeder Mensch einen Traum, den er sich im Ruhestand erfüllen möchte. Egal, ob es sich dabei um eine Weltreise, mehr Zeit mit der Familie oder ein neues Hobby handelt: Laut einer Studie im Auftrag von Engel und Völkers Liquid Home wünschen sich fast zwei Drittel der Befragten finanzielle Unabhängigkeit im Ruhestand: eine zentrale Voraussetzung, um sich Wünsche im Alter überhaupt erfüllen zu können. An der repräsentativen Umfrage nahmen 1.500 Deutsche ab 50 Jahren teil.
Ruhestand: Ein Drittel träumt von fernen Ländern
„Je älter die Befragten, desto größer der Wunsch nach finanzieller Unabhängigkeit: 64 Prozent der über 70-jährigen geben ihn als einen der drei größten Lebensträume an“, erläutert Christian Kuppig, Geschäftsführer bei Engel & Völkers LiquidHome. An zweiter Stelle steht der Wunsch, im Alter geistig fit und gesund zu bleiben. Außerdem möchte fast jeder dritte Befragte im Ruhestand verreisen und fremde Länder und Kulturen entdecken.
Viele der Herzenswünsche für das Leben im Ruhestand sind auf den ersten Blick immateriell. Gleichwohl zeigt sich, dass auch diese Lebensträume viel mit einer guten materiellen Basis zu tun hat:

Mit konsequenter Vorsorge zur Wunscherfüllung
Wer Reiseträume hegt, sein Hobby so richtig ausleben oder auch „nur“ einen hohen Lebensstandard sichern möchte, sollte daher konsequent vorsorgen. Denn Miete und Lebenshaltungskosten müssen weiterhin gezahlt werden, während die Entwicklung von Kaufkraft und Inflation den Wert des Vermögens belastet und auch die Kosten für die eigene Gesundheit proportional zum Älterwerden ansteigen können.
Da der gesetzliche Rentenanspruch in vielen Fällen bereits nicht ausreicht, um den Lebensstandard zu halten, gilt es, im Rahmen der eigenen Vermögensplanung auch die Träume und Wünsche zu berücksichtigen. Grundsätzlich gilt dabei: Je früher die persönliche Vorsorge beginnt, desto leichter fällt sie.
Kassensturz und Rentenlücke
Katja Braubach von der Deutschen Rentenversicherung Bund rät in der Zeitschrift aktiv-online.de dazu, spätestens mit 50 Jahren einen vorläufigen Kassensturz zu machen und sich zu fragen: Wie hoch fällt die gesetzliche Rente aus? Wie hoch sind mögliche Einnahmen aus der betrieblichen Altersvorsorge, einer Riester-Rente oder Sparverträgen? Sind Lebensversicherungen, Immobilien oder Wertpapiere vorhanden? Und vor allem: Wie hoch sind die Ausgaben jetzt und im Alter? Wie wird die Wohnsituation sein?
Dazu lohnt sich ein Plan, der auch die Ausgaben genau auflistet und in den mit einbezogen wird, dass mit steigendem Alter zusätzliche Kosten für die eigene Gesundheit, Pflege oder Haushaltshilfe anfallen können. Die Differenz aus den Kosten für die gewünschte Lebensführung im Alter und den laufenden Einnahmen aus gesetzlicher Rente, angespartem Vermögen oder Vorsorge ist die sogenannte Rentenlücke. Sie zu schließen, sollte das Ziel der geplanten privaten Vorsorge sein.
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