Impfschutz auffrischen: Die nächste Reise kommt bestimmt

Der Sommer neigt sich dem Ende zu. Wer jetzt noch eine Last-Minute-Reise oder gar schon den Winterurlaub plant, sollte je nach Reiseziel den Impfschutz im Auge behalten. Doch welche Impfungen sind notwendig und welche nicht?

Prävention durch Impfung

Dass Impfungen weltweit eine große Rolle bei der Eindämmung und Prävention von Krankheiten und Seuchen spielen, ist kein Geheimnis. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) gehören sie gar zu den wichtigsten und wirksamsten präventiven Maßnahmen überhaupt. Moderne Impfstoffe sind gut verträglich, unerwünschte Nebenwirkungen nach jahrzehntelangen Tests und Verbesserungen nur noch selten. Sofern die Impfquoten hoch genug sind, können Staaten einzelne Krankheitserreger regional eliminieren. Langfristig ist auch eine globale Ausrottung verschiedener Erreger möglich. So haben die Impfbemühungen in Europa bereits für eine Ausrottung der Poliomyelitis gesorgt, die Masern sind ein nächstes erklärtes Ziel. Doch Impfungen spielen auch dann eine wichtige Rolle, wenn eine Auslandsreise geplant ist.

Internationale Reisen nehmen zu

Innerhalb der letzten paar Jahre ist der internationale Reiseverkehr deutlich gewachsen. Immer mehr Menschen steigen entweder wegen einer Geschäftsreise oder für den Urlaub in den Flieger. Je nachdem, wo ihn die Reise hinführt, können ungewohnte klimatische und gesundheitliche Belastungen auf Reisende warten. Gerade bei „Last Minute“-Reisen bleibt nicht viel Zeit für eine ausreichende medizinische Vorbereitung, etwa eine Auffrischung der Impfung, andere präventive Maßnahmen oder eine Reiseapotheke.

Zu den häufigsten Erkrankungen, die sich Fernreisende in den vergangenen Jahren einfingen, gehörten zum Beispiel Atemwegserkrankungen, Reisedurchfall oder Hepatitis A. Weitere schwere Erkrankungen, die auf Fernreisen lauern können, sind Malaria, Hepatitis B, HIV, Tollwut oder auch infektiöse Darmerkrankungen. Seltener, aber auch noch möglich, sind Kinderlähmung und Leishmaniose. Jüngst sind außerdem Viruserkrankungen wie Dengue-Fieber oder die Chikungunya-Krankheit auf dem Vormarsch. Das RKI empfiehlt regelmäßig alle notwendigen Impfungen, sei es nun wegen einer Reise oder zur Auffrischung.

Impfungen für die Reise

Im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht das RKI stets genauere Informationen zu empfohlenen Impfungen und in welchem Fall diese notwendig sind. Zu den bei einer Reise benötigten Impfungen gehören unter anderem:

  • Cholera: Bei Reisen in Cholera-Epidemiegebiete mit voraussichtlich ungesichertem Zugang zu Trinkwasser, bei einer längerfristigen Tätigkeit in Cholera-Epidemiegebieten sowie bei Einsatz als Katastrophenhelfer.
  • FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis): Diese Impfung ist gerade bei einer Reise in zeckenexponierte Gebiete wichtig.
  • Gelbfieber: Diese Erkrankung verbreitet sich über Insektenstiche. Darunter befinden sich etwa Zecken, Mücken oder Moskitos. In den tropischen Gebieten in Afrika und Zentral- sowie Südamerika ist das Virus endemisch.
  • Hepatitis A und B
  • Influenza: Die STIKO empfiehlt die Impfung für Reisende ab 60 Jahren. Allerdings ist der Schutz auch für jüngere Reisende „generell empfehlenswert“.
  • Japanische Enzephalitis: Bei Aufenthalten in Endemiegebieten (Südostasien, weite Teile von Indien, Korea, Japan, China, West-Pazifik, Nordaustralien) empfiehlt die STIKO die Impfung gegen Japanische Enzephalitis. Vor allem (aber nicht begrenzt auf) bei Aufenthalten in der Nähe von Reisfeldern und Schweinezucht sei dies angeraten.
  • Meningokokken: Auch hier gilt: Die Impfung ist vor allem dann angeraten, wenn eine Reise in ein Land mit epidemischem Vorkommen ansteht. Besonders dann, wenn Verreisende engen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung haben.
  • Tollwut: Hier empfiehlt die STIKO eine Impfung, falls im Zielgebiet Kontakt mit wilden Tieren, streunenden Hunden oder Fledermäusen zu erwarten ist.
  • Typhus: Vor allem bei Reisen in Länder mit schlechten hygienischen Rahmenbedingungen rät die STIKO zur Impfung gegen Typhus.

Weitere Informationen dazu gibt es im Epidemiologischen Bulletin und dem Bundesgesundheitsministerium sowie beim RKI.

Reiseberatung im Vorfeld

Eine der wichtigsten Fragen vor der Reise ist: Wo geht es hin? Je nach Reiseziel können ganz unterschiedliche Gesundheitsbelastungen auf den Reisenden warten. Wie sehen die Reisebedingungen aus, wo kommt der Reisende unter und ist ein Aufenthalt in der Stadt oder auf dem Land geplant? All das gilt es bei der Reisevorbereitung zu berücksichtigen. Das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege rät dazu, spätestens vier bis sechs Wochen vor der Reise eine persönliche Reise-Gesundheits-Beratung bei einem Arzt in Anspruch zu nehmen. Und sich dann je nach Ergebnis impfen zu lassen.

Titelbild: ©Elizaveta/ stock.adobe.com

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