Wer raucht, gefährdet seine Gesundheit: Vorzeitige Alterung, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Schädigungen der Lunge, die im schlimmsten Fall Krebs hervorrufen können. Eigentlich sind die Gefahren, die Nikotin mit sich bringen, jedem bekannt. Die Zahl der Raucher ist in den vergangenen 20 Jahren zwar gesunken. Trotzdem griffen im Jahr 2020 laut Statista noch immer 17,53 Millionen Menschen zum Glimmstängel, 13,82 davon sogar täglich. Sie gefährden dabei nicht nur auf lange Sicht ihre Gesundheit, sondern treiben auch die Kosten für den Versicherungsschutz in die Höhe.
Rauchen: Bei der Gesundheitsfrage ist Lügen teuer
Die Statistik des Vergleichsportals Check24 zeigt es deutlich: Nichtraucher zahlen nur einen Bruchteil dessen, was Raucher für eine Risikolebensversicherung ausgeben. Während ein 30-Jähriger, der mindestens zehn Jahre nicht geraucht hat, nur 4,61 Euro monatlich bezahlen muss, schlägt der Beitrag für einen Raucher mit mehr als dem Doppelten (10,63 Euro) zu Buche. Und Verschweigen ist sinnlos: Wer auf die Frage „Rauchen Sie?“ mit einem unehrlichen Nein antwortet, riskiert empfindliche Nachzahlungen oder am Ende sogar seinen kompletten Versicherungsschutz. Wie der GDV verdeutlicht, handelt es sich dabei um keine Bagatelle. Kunden sind per Gesetz verpflichtet, die Wahrheit zu sagen. Die Versicherung hat bei arglistiger Täuschung die Möglichkeit, den Vertrag anzufechten. Im schlimmsten Fall gehen die Hinterbliebenen im Todesfall des Versicherten leer aus.
Die Kippe macht den Unterschied: Die Prämien werden unterschiedlich berechnet
Das Laster kommt damit vielen Versicherten teuer zu stehen, verdeutlicht auch Björn Zollenkop, Geschäftsführer RLV bei Check24. „Da Raucher ein erhöhtes Todesfallrisiko haben, zahlen sie in der Risikolebensversicherung deutliche Zuschläge.“ Die Prämie berechnet sich aus folgenden Faktoren:
- Gesundheitszustand
- die Höhe der Absicherung
- die Laufzeit
- das Eintrittsalter
Dafür hat die Deutsche Aktuarvereinigung als wichtige Grundlage für die Bilanzierung der Versicherungen sogenannte Sterbetafeln veröffentlicht. Zuletzt entwickelten sie 2008 spezielle Raucher- und Nichtrauchersterbetafeln für Lebensversicherungen mit Todesfallcharakter. Für die Kalkulation der Prämien und Leistungen greifen viele Versicherungen auf eben jene Tafeln zurück. Nichtraucher landen bei der Berechnung der Prämie automatisch in einer Versicherungsgemeinschaft, in der die Todeswahrscheinlichkeit geringer ist als in der Gruppe der Raucher. Sie bleiben als mehr oder weniger „unter sich“, da die erhöhte Sterbewahrscheinlichkeit von Rauchern keinen Einfluss nimmt.
Einmal Raucher, lange Raucher
Viele Versicherten fragen sich angesichts der strengen Einstufung: Ab wann bin ich Raucher? Schlechte Nachrichten für Gelegenheitsraucher. Ihnen wird schon die gelegentliche „Entspannungszigarette“ oder die „Party-Kippe“ zum Verhängnis. Sie werden genauso wie Kettenraucher, Konsumenten von Shisha, E-Zigarette oder Schnupftabak als Raucher ein- und somit hochgestuft. In den Augen einer Versicherung gilt als Nichtraucher, wer mindestens zwölf Monate keinen Tabak konsumiert hat.
Neujahrsvorsatz? Im Laufe des Lebens Tarife wechseln
Wer allerdings während seines Versicherungsschutzes mit dem Rauchen aufhört, kann – abhängig vom Versicherer – den Tarif wechseln. Selbst die vollumfängliche Gesundheitsprüfung entfällt. Das kommt beispielsweise denjenigen zugute, die sich als Neujahresvorsatz ein rauchfreies Leben wünschen. Allerdings hängt das sehr vom jeweiligen Vertrag ab. Natürlich funktioniert das Spiel auch umgekehrt. Wer nach Vertragsabschluss zu rauchen beginnt, muss seinen Versicherer darüber informieren. Die Versicherungsprämie kann zwar ansteigen – dafür bleibt es im Schadensfall bei der vereinbarten Leistung.
Selbst ohne die Zigarette für immer auszudrücken, lohnt sich ein Vergleich, wie Check24 zeigt. Denn die Spannweite zwischen dem billigsten und teuersten Tarif ist groß. Bis zu 70 Prozent weniger können Versicherte zahlen, wenn sie vorab Angebote vergleichen.
Wer sich für die Risikolebensversicherung der WWK interessiert, kann sich hier von Experten beraten lassen. Mehr zum Thema Gesundheit im Alter gibt es hier.
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