Metaversum, Avatare und Non-Fungible Tokens (kurz NFTs) sind Begriffe, die alle kennen sollten, die sich heute in der digitalen Welt bewegen. Das Metaversum bzw. Metaverse ist dabei eine virtuelle Umgebung, die sich übergangslos aus dem realen Raum betreten lässt. Die etwas älteren Internetnutzer werden mit dem Metaverse in anderer Form vielleicht schon einmal in Berührung gekommen sein, als 2003 Second Life startete, eine virtuelle Welt, in der die Nutzer durch Avatare interagieren.
Metaverse – was hat das mit Versicherungen zu tun?
Heute spielt das Metaverse für den Vertrieb von Vorsorge- und Finanzprodukten noch kaum eine Rolle, jedoch tun sich hier ganz neue Welten auf. Das zumindest glauben Experten wie zum Beispiel Prof. Dr. Florian Elert oder Gerrit Dietz, Industry Head Financial Services and Travel bei Meta Platforms. Fakt ist: Schon heute ist es im Metaverse möglich, mit echtem Geld in der virtuellen Welt Grundstücke zu kaufen. Zukünftig könnten das auch Waren sein oder der Zugang zu virtuellen Events wie zum Beispiel digitalen Konzerten – und vielleicht auch bald Versicherungen. Dabei könnte es sich ebenso um Versicherungen für die „echte“ Welt handeln wie auch um Absicherung für die virtuellen Grundstücke. Und vielleicht möchten die Kunden auch die Teilnahme an virtuellen Events absichern – eine digitale Rücktrittsversicherung sozusagen.
Gedankenspiele gibt es viele und Experten sind sich sicher: In den kommenden fünf bis zehn Jahren wird es virtuelle Versicherungen im Metaverse geben. Fakt ist aber, dass sich die Nutzer – man geht von 50.000 in Deutschland aus – aktuell kaum mit einer Versicherung für digitale Güter auseinandersetzen und für entsprechende Angebote nicht erreichbar sind.
Die ersten Schritte wagen?
Auch für Vermittler ist das Metaverse noch Zukunftsmusik. Das kann sich allerdings schnell ändern, wie sich an den heute schon vorhandenen digitalen Plattformen wie Facebook, LinkedIn oder TikTok zeigt: Für die Versicherungswirtschaft und auch für viele Vermittler sind das Plattformen, die aus dem Geschäftsmodell kaum noch wegzudenken sind.
Es kann also nicht schaden, die ersten Schritte im virtuellen Raum zu wagen, etwa auf der Plattform Meta Horizon des Facebook-Mutterkonzerns Meta. Hier lassen sich neben Live-Performances bekannter Künstler wie John Legend auch virtuell gestaltete Räume anderer User anschauen – natürlich im Idealfall mithilfe der virtuellen Brillen, die dazu angeboten werden.
Workspace-Umgebung vermittelt Blick in die Zukunft
Einen Blick in die Business-Welt des Metaverse verschaffen die Workrooms und Workplaces von Meta Horizon. Die Workrooms sind virtuelle Meetingräume, die mit einer VR-Brille genauso nutzbar sind wie mit einem klassischen Videoanruf. Wer sich auf die virtuelle Welt einlässt und mit VR-Brille ins Meeting geht, sitzt mit den Kollegen zusammen, die als Avatare im Meeting sind. Er oder sie kann eine personalisierte Umgebung aufrufen und etwa am virtuellen Strand das nächste Business-Meeting abhalten. Klingt heute eher nach Matrix, soll aber in den nächsten Jahren Meeting-Realität sein, wenn es nach den Metaverse-Anbietern geht.
Workplace: das eigene Unternehmen in der virtuellen Welt
Workplaces ermöglichen es Unternehmen, Mitarbeiter zusammenzubringen, egal von wo aus sie tatsächlich arbeiten. Diese Plattformen sind Wissensdatenbank, Live-Plattform für den Austausch und Newsfeed der Firma in einem. Sie helfen dabei, Informationen zu teilen und allen zugänglich zu machen – im Home-Office, in der Übersee-Filiale oder beim Vorstands-Meeting in der Chefetage. Denkt man das Angebot aus vertrieblicher Sicht weiter, dann sind es natürlich Tools, die sich von Vermittlern perfekt in der Beratung einsetzen lassen: Sie schaffen persönlichen Kontakt mit dem Kunden, vielleicht sogar in einer virtuellen Realität, und bieten eine Plattform, die alle relevanten Informationen für die Beratung des Kunden bereithält. Fehlen nur noch die Neukunden, damit das Metaverse auch als Vertriebskanal denkbar ist.
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