In den Niederlanden in der Nähe von Amsterdam gibt es ein Dorf, in dem an Demenz erkrankte Menschen leben. Hogeweyk heißt es. Eigentlich nichts Außergewöhnliches. Doch hier leben selbst schwerst erkrankte Menschen ohne Pflegeheim-Mehrbettzimmer, ohne Ärzte und Pfleger in weißen Kitteln. Obwohl Demenz die Persönlichkeit eines Menschen langsam auflösen lässt, scheinen die Bewohner ihre letzten Lebensjahre glücklich und selbstbestimmt verleben zu können. Aber nicht alle Betroffenen haben diese Möglichkeit. Der jährlich stattfindende Welt-Alzheimer-Tag am 21. September möchte an die Krankheit erinnern und aufmerksam machen.
Weltweit mehr als 50 Millionen Demenz-Patienten
An Demenz erkranken laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft weltweit mehr als 50 Millionen Menschen, in Deutschland allein 1,6 Millionen. Dabei umfasst die Diagnose mehr als 50 Krankheiten, die einen Abbau der Nervenzellen im Gehirn verursacht. Unterschiede bestehen in Ursache, Symptomen und Verlauf. Am häufigsten erkranken Betroffenen an Alzheimer, benannt nach dem deutschen Neurologen Dr. Alois Alzheimer, der die Krankheit im Jahr 1906 zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieb. Doch auch mehr als 100 Jahre nach ihrer Entdeckung ist weiterhin unklar, was Alzheimer auslöst. Mediziner gehen nach aktuellen Einschätzungen davon aus, dass Eiweißablagerungen (Amyloid-Plaques und Tau-Fibrillen) im Gehirn der Patienten eine Ursache sind.
Das größte Risiko für die Entwicklung einer Demenzerkrankung liegt im Alter. Die meisten Menschen erkranken nach ihrem 80. Lebensjahr, erbliche Vorbelastungen sind sehr selten. Das Krankheitsbild prägen daraufhin Gedächtnis-, Sprach- und Orientierungsstörungen, Abbau des Denk- und Urteilsvermögens sowie Veränderungen der Persönlichkeit. Jeder Krankheitsverlauf ist zwar unterschiedlich. Ab einem gewissen Punkt sind Erkrankte auf Hilfe und Unterstützung angewiesen. Durchschnittlich liegen zwischen Diagnose und Tod acht Jahre, genauso gibt es auch sehr langsame Verläufe von mehr als 20 Jahren. Aus diesem Grund sind die Anforderungen an Pflege und Betreuung unterschiedlich.
Seit 25 Jahren suchen Forscher nach Heilmittel
Die Alzheimerforschung setzt sich seit einem viertel Jahrhundert für die Erforschung eines Heilmittels gegen Alzheimer ein. Bisher ist die tückische Krankheit aber noch immer unheilbar. Eine einheitliche Behandlungsmethode ist zusätzlich erschwert aufgrund der individuellen Defizite der Patienten. Das Gleiche gilt für den Pflegeaufwand, wenn nach fortschreitender Krankheit die Sprache versiegt, Menschen die Kontrolle über ihre Blase und Darm verlieren und auch die Körperhaltung Stück für Stück verloren geht. Am Ende sind Patienten bettlägerig. Auch wenn Alzheimer an sich nicht tödlich ist, sterben Menschen durch das hohe Infektionsrisiko an einer anderen Krankheit.
Demenz kann jeden treffen und macht auch vor prominenten Fälle nicht Halt. Schicksale wie die des ehemaligen FC Schalke Managers Rudi Assauer, des US-Schauspielurgesteins Charlton Heston, des Unterhalters Harald Juhnke oder auch die Erkrankung des ehemaligen US-Präsidenten Ronald Reagan rücken Demenz immer weiter in den Fokus der Gesellschaft. Wohlhabende Menschen können sich in der Regel die beste Versorgung zum Lebensende leisten. Doch wie sichert man sich ab, wenn keine Millionen auf dem Konto liegen?
Absicherung der WWK im Falle einer Alzheimer-Erkrankung
Da immer mehr Menschen ein hohes Alter erreichen, steigt auch die Gefahr, an Demenz zu erkranken. Neben einem dringend benötigten Heilmittel ist die Pflege Erkrankter ebenso essenziell wie auch sehr herausfordernd. Zur Vorsorge ist eine gute Pflegeversicherung ausschlaggebend, da bereits die Diagnose kostenintensive Tests und Untersuchungen erfordert. Dabei untersucht der Arzt den Patienten auf körperliche und neurologische Auffälligkeiten und wertet im Labor Blut und Urin aus. Zusätzlich erfolgt eine Untersuchung des Nervenwassers, das sogenannte Liquor. Unterstützend hilft eine passende Haftpflichtversicherung an Demenz erkrankten Menschen, sich abzusichern.
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