11 Investmentsünden: Ohne guten Rat teuer

Wer etwas von seinem Geld haben will, der muss es anlegen und für sich arbeiten lassen. Das dürfte selbst den konservativsten Sparern unter den Kunden inzwischen bewusst sein. Und an Anlagetrends mangelt es nicht. Inzwischen lässt sich das Eigenkapital in Form von NFTs bereits in digitale Kunst anlegen. Doch egal für welche Form des Investments sich Anleger entscheiden, es gibt Fallstricke und darum gilt es, einen großen Bogen zu machen. Wir beleuchten die größten „Todsünden des Investierens“.

Die Anfängerfehler

Bereits jeder Dritte unter 30 setzt für die finanzielle Vorsorge auf Aktien. Das Wissen hierzu eignen sich die jungen Anleger gleichermaßen aus dem persönlichen Umfeld und durch digitale Medien an – sei es durch Podcasts, Videos auf YouTube oder auch TikTok. Das bietet durchaus eine gute Grundlage. Doch gibt es typische Fehler, die gerade Anfänger zu machen scheinen.

Alle Eier in einen Korb legen

Verständlich, dass sich Neulinge erstmal beispielhaft an das Thema Geldanlage herantasten möchten. Nur auf ein Pferd zu setzten, ist ein Fehler, der gerade Einsteigern unterlaufen kann. Die Finanzexpertin Madame Moneypenny fasst den Trugschluss wie folgt zusammen:

„Wenn du von deinem ganzen Geld oder auch nur von einem Großteil deines Ersparten Anteile von einem einzigen Unternehmen, einem Rohstoff oder einem Fond kaufst, gehst du das höchste Risiko ein, das du nur eingehen kannst. Denn was, wenn dieses eine Unternehmen pleite geht, der Rohstoffpreis abrutscht oder der Fonds aufgelöst wird? Dein ganzes Geld ist mit einem Schlag weg.” Das Zauberwort heiße daher: Diversifikation.

Investieren ist ein Dauerlauf, kein Sprint

Eine weitere Falle, in die ebenfalls besonders Anfänger tappen: Das Investieren auf kurze Sicht. Wer Geld, beispielsweise in eine langfristige Kapitalanlage wie ETFs anlegt, der sollte diesen auch Raum und vor allem Zeit für Rendite geben. Den Anlegern sollte klar sein, dass sie mit dem Geld nicht zeitnah rechnen beziehungsweise für andere Investitionen einplanen sollten. Gerade auf Grund der hohen Schwankungen am Markt, kann das ein fataler Anfängerfehler sein.

„Langfristig liegt die erwartete jährliche Rendite von ETFs zwar bei etwa sechs bis acht Prozent, es kann aber bis zu 20 Jahre dauern, bis sich diese Durchschnittsrendite tatsächlich einstellt“, rechnet ETF Nachrichten vor.

Sicher auf dem rutschigen Parkett?

Nun haben sicherlich einige Vermittler Kunden, die sich der Anfängerfehler bewusst sind und diese entsprechend umgehen. Sie haben bereit im Markt Fuß gefasst und fühlen sich ihrer Sache sicher. Aber auch hier kann in der Aufklärung noch nachgebessert werden.

Regional ist nicht gleich optimal

Die eigene Wirtschaft ist stabil und der Kunde weiß, wo es herkommt. Eine Annahme, die nachvollziehbar, hinsichtlich Geldanlagen aber nicht zwangsläufig richtig ist. Denn wer der „Home Bias“ verfällt, lässt sich profitable Chancen an ausländischen Märkten entgehen. Und auch der Gedanke die eigene Wirtschaft könnte nichts erschüttern ist naiv. Zwar ist Deutschland ein ökonomisch starkes Land, aber nicht vor Kurseinbrüchen gefeit. Über den geografischen Tellerrand hinauszuschauen lohnt sich also.

(Zu lange) abwarten und Tee trinken

Wie bereits erwähnt, sollten Anlagen langfristig gedacht sein. Nun ist es aber ebenso wenig zielführend, sich zurückzulehnen und erst nach 40 Jahren, zum Renteneintritt in die Papiere zu schauen. Eine Kosten-Nutzenrechnung ist laufend sinnvoll, um die Investition den laufenden Schwankungen anzupassen. Wer als Kunde nicht aktiv daran denkt, kann ETF Nachrichten zufolge einen wahren „Renditeturbo“ verpassen. Um die fundierten Strategien hinter den Investments zu verstehen, brauchst es allerdings einen langen Atem: Eigeninitiative und Lernbereitschaft sind unumgänglich. Oder eben: Es ist ein qualifizierter Vermittler zur Hand, der entsprechend berät.

Auch alte Hasen machen Fehler

Und welche vermeidbaren Fehler begehen nun diejenigen, die schon seit Jahren fest im Anlagen-Sattel sitzen? Bei ihnen kann man schon beinahe von Sünden sprechen, wie der Fonds Professionell zusammenfasst:

Ganz zu Anfang steht hier – wie im biblischen Sinne – der Stolz. Und zwar der Stolz davor, sich überhaupt Fehler im eigenen Investment einzugestehen. Dazu zählt beispielsweise Neid, der dazu führt, dass Anleger hingegen ihres Gefühls – oder gar Wissens – der Herde nachlaufen, wenn es um Investitionen geht. Ähnlich wie bei der Wolllust, einer weiteren Todsünde, lassen sich Anleger hier oft von Emotionen leiten, anstatt einen kühlen Kopf zu bewahren. Dass so manch misslungene Investition oder ein fallender Aktienkurs zu Wut führt, ist nur verständlich. Wer hierauf allerdings mit dem sinnlosen Nachkaufen von Positionen reagiert, um den Breakeven wieder zu erreichen, überschätzt sich.

Doch auch Faulheit ist eine Sünde des Investierens: Wer kauft, ohne sich zu informieren, riskiert beispielsweise zu viele Gebühren zu zahlen. Bibelfeste Anleger wie auch Vermittler wissen: Geiz und Völlerei sind ebenfalls Todsünden. Wie Fonds Professionell zusammenfasst, resultiert der übermäßige Erwerb von Anlagen meist in einer schlechte Rendite oder dem Totalverlust. Der Grund:

„Zu viele Anleger wollen das Lotterielose zum schnellen Reichtum kaufen wollen.“

Allerdings: „Empirische Studien zeigen, dass Anlagen mit einem hohen Hebel meistens zu teuer und ihr Risiko nicht wert sind.“

Zu guter Letzt ist aber vor allem wichtig, einen ganz bestimmten Fehler nicht zu begehen: Vor lauter Sparen und Geld vermehren sollte das Leben nicht vergessen werden. “Viele Top-Manager und andere finanziell höchst erfolgreiche Leute gelangen irgendwann zu der Erkenntnis, dass sich all das Geld nicht mehr in verpasste Zeit mit Kindern, Partnern und Freunden oder ein schönes Hobby umwandeln lässt.“ Selbst der legendäre Investor und Multimilliardär Warren Buffett bereue, seiner Biographie zufolge, als Einziges, nicht mehr Zeit mit der Familie verbracht zu haben.

Titelbild: © Sirichai/stock.adobe.com

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