Die Zeit der Lockdowns ist vorüber. Trotzdem hat sich die Art, wie wir urlauben, deutlich gewandelt. Wie macht der „moderne Reisende“ Urlaub?
Urlaub vor der Pandemie
Um die Urlaubsvorlieben der Deutschen vor Lockdown und Pandemie herauszufinden, eignet sich ein Blick in die Statistiken des Deutschen Tourismusverbands (DTV). Die Zahlen zeigen, dass Auslandsreisen vor Corona deutlich beliebter waren. 18,7 Millionen Deutsche verreisten 2019 im Inland, während es 52,1 Millionen ins Ausland zog.
Dabei waren Hotels die beliebteste Übernachtungsoption. Danach folgten Ferienwohnungen und -häuser. Besonders wichtig waren den Urlaubenden Sonne, Wärme und schönes Wetter. Eine große Mehrheit gab außerdem an, im Urlaub frische Kräfte sammeln zu müssen.
2020 und der große Umbruch
Dann kam Corona – und vom einen Tag auf den nächsten waren Grenzen dicht, Reisen abgesagt und Betriebe geschlossen. Eine deutliche Veränderung im Urlaubsverhalten ist der signifikante Rückgang von Hotelbuchungen. Auch die Geschäftsreisen brachen deutlich ein: Sowohl die Reisen als auch die Ausgaben für diese gingen um jeweils 64 Prozent zurück.
Dafür aber erfuhren die deutschen Campingplätze einen deutlichen Zulauf. Im Sommerhalbjahr 2020, so berichtet das Statistische Bundesamt (Destatis) waren 15 Prozent mehr Übernachtungen von inländischen Gästen zu verzeichnen. Außerdem gab es 41 Prozent mehr Zulassungen für Wohnmobile. Campingplätze schwammen gegen den allgemein rückläufigen Strom bei den verschiedenen Unterkunftsformen.
Ganz ähnlich sah es mit den Ferienwohnungen und -häusern aus. Besonders im Sommerhalbjahr waren sie bei den Gästen aus Deutschland wesentlich beliebter. Die Übernachtungen ausländischer Gäste gingen allerdings auch hier deutlich zurück.
Erholung im Jahr 2022
Schon ein Jahr später war wieder eine gewisse Erholung eingetreten. Die Übernachtungszahlen und die In- sowie Auslandsreisen wuchsen im Vergleich zu 2020 wieder deutlich. Im Jahr 2022 zog es die Deutschen wieder in den Urlaub; nach den Lockdowns und Einschränkungen der vorigen Jahre trat die große Fernweh-Phase ein.
Im neuen Jahr stieg die Reiselust der Deutschen sogar noch weiter. Einer Umfrage des Urlaubsportals Tourlane zufolge haben 93 Prozent der Deutschen vor, 2023 zu verreisen. Eine signifikante Veränderung im Reiseverhalten hatte die Pandemie am Ende doch: Den Reisenden ist das Thema Sicherheit im Urlaub nun wesentlich wichtiger als noch 2019. Dafür achten sie nicht mehr im selben Maße auf das Preis-Leistungsverhältnis oder den Entspannungsfaktor.
Sicherheit über Erholung
Das bedeutet konkret: Deutsche haben kein Problem damit, ein bisschen mehr Geld auszugeben, solange ihr Sicherheitsbedürfnis dafür gedeckt ist. Aktuellen Umfragen nach sind die „Top drei“ der wichtigsten Aspekte im Urlaub nach wie vor das Preis-Leistungsverhältnis, das Abschalten und die Kulinarik. Allerdings sind alle drei den Befragten nicht mehr so wichtig wie noch vor der Pandemie. Stattdessen gab es einen deutlichen Zuwachs der Deutschen, die die Möglichkeit haben wollen, Abstand von anderen Reisenden und Touristengruppen zu halten. Der generelle Sicherheitsaspekt hatte ebenfalls ein deutliches Plus zu verzeichnen.
Um das zu gewährleisten, gibt es eine ganze Reihe verschiedener Versicherungen für den Urlaub. Beispiele dafür sind etwa die Reiseabbruchversicherung, die vor allem wegen einiger Quarantänefälle im Fokus stand, oder die Reiserücktrittsversicherung. Weitere Informationen dazu stellen wir im Beitrag „Lohnt sich die Reiserücktrittsversicherung?“ zur Verfügung.
Ein weiteres Risiko, das vor allem in den letzten Jahren viele Reisende überrascht hat, ist das Handling von Gepäck. Viele Flughäfen waren mit dem Gepäck überfordert, verlorene Koffer und falsch verfrachtete Taschen waren die Folge. Wie sich Kunden für diesen Fall absichern können, verraten wir im Beitrag „Nur Fliegen ist schöner“.
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